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Montag, 23. Januar 2017

Wochenrückblick 16. - 22. Januar 2017

Gefeiert

meinen Geburtstag (nachträglich, weil ich beim ursprünglichen Termin im Dezember ein Rendezvous mit einem Noro-Virus hatte)
ein Mädelsgeburtstagskaffeekränzchen, wir waren zu elft (drei hatten abgesagt) und passten in dieser Anzahl hervorragend in meine schnuckelige kleine Wohnung
Schön war‘s, die Zeit für den Wochenrückblick fehlte mir dann, das Schreiben hätte mich abgehalten vom Nachfühlen und Nachsinnen, so viele tolle Frauen, die ich meine Freundinnen nennen darf – und das sind ja nur die aus meiner unmittelbaren Umgebung, die anderen weit übers Land verstreuten noch gar nicht mitgerechnet
Irgendwie passte das dann auch nach dieser unsäglichen Inaugurationsgeschichte. Unser kleines bescheidenes fried- und freudvolles Women‘s Sit-in, parallel zum Women‘s March und im Geiste vereint mit denen, die sich in Washington und vielen anderen Städten durch die Straßen bewegten, solidarisch und stark
Das Erleben von Solidarität, auch im kleinsten Kreis, lässt mich hoffen. Diese Solidarität ist real, sie ist ein Faktum. 
Definiere Faktum: 
„etwas, was tatsächlich, nachweisbar vorhanden, geschehen ist; [unumgängliche] Tatsache“ (aus: Duden online)
Man könnte auch sagen alternativlos, nicht wahr?


Jedenfalls fehlte mir dann gestern die Zeit, um hier zu notieren, was ich gelesen, geschaut, gehört etc. habe. Macht ja nichts. Demnächst wieder.

Sonntag, 15. Januar 2017

Wochenrückblick 9. - 15. Januar 2017

Gelesen

Imbolo Mbue: Das geträumte Land


Imbolo Mbues hochgelobtes Debüt erzählt die unvergessliche Geschichte zweier Familien unterschiedlicher Herkunft, die in New York kurz vor der Bankenkrise aufeinandertreffen. Die Lehman-Brothers-Pleite bringt nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Wertesystem gehörig durcheinander.[...]" (Kiwi-Verlag)


Bemerkenswertes Debüt, erscheint am 16. Februar












Geschaut

Die Vorpremiere von Manchester by the Sea




Unglaublich berührend, herausragend gespielt (Casey Affleck! Den hatte ich noch gar nicht so auf dem Schirm.). Ein sehr schöner, sehr trauriger Film, in dem Tempo und Lautstärke heruntergedreht sind, was der Glaubwürdigkeit sehr zugute kommt. Erwähnenswert in dem Zusammenhang die oscarreife Filmmusik. Ich glaube, ich muss da noch ein zweites Mal rein.


Paula – Mein Leben soll ein Fest sein




Ach Paula, was du in deinem viel zu kurzen Leben geschaffen hast – einfach großartig. Ich hoffe, der Film wird dir gerecht. Mir scheint es jedenfalls so. Nicht zuletzt dank Carla Juri, die ihre Rolle herrlich unkonventionell spielt, mit Humor und ohne Angst, sich lächerlich zu machen, mit Leidenschaft (natürlich!) und irgendwie unverstellt – einfach umwerfend. Ich dachte so oft „Diese furchtbaren, dummen Männer!“ und „Diese großartige, tolle Frau!“ 
Es gibt zu lachen, zu weinen und zu denken. Was will Frau mehr.



Gefunden

Gebot von Jost Renner

Gibt es das perfekte Gedicht? Ich meine ja, hin und wieder, nicht oft, gibt es das, gelingt es einer oder einem. Das Gedicht „Gebot“ von Jost ist für mich so eines. Perfekt in Inhalt und Form, kein Wort zu viel und keins zu wenig. Und vor allem ist es so genau, so treffend in seiner Bildwahl, dass es schmerzt.


Skizze (30) von Diana Jahr 

Darin die Zeile „und wie man sich durch das schreiben nahe geht“. Das ging/geht mir nahe und nach.



Gedacht

Ich hätte gerne mehr Zeit, komme immer noch nicht ganz klar damit, dass mir weniger als früher davon zur freien Verfügung steht. Nicht alles lässt sich durch bloßes Organisieren verbessern. Ich hadere ein wenig, weiß nicht so recht ... Bin andererseits nicht unzufrieden, glaube weiterhin, das es sich finden wird, ein wenig hat es das ja schon ... 
Immerhin gibt es hier schon meinen zweiten Wochenrückblick für 2017. Nicht schlecht (auch wenn er hauptsächlich aus Links besteht ;-)).

Sonntag, 8. Januar 2017

Wochenrückblick 2. - 8. Januar 2017

Gelesen

1. Luise Maier: Dass wir uns haben



Eindrucksvolles Debüt einer jungen Autorin, erscheint voraussichtlich Ende Februar. Deshalb hier nicht mehr dazu, nur die Links zum Verlag und zur Leseprobe.

















2. Ian McEwan: Nussschale


Wunderbare Hamlet-Variation. Die alte Geschichte von Untreue, Eifersucht und Verrat. Mittendrin ein achtmonatiger Fötus im Leib der Protagonistin. Und aus der Perspektive ebendieses Ungeborenen wird die Geschichte erzählt. Dass dies nicht absurd albern wirkt, verdankt sich der lässig klugen Schreibe McEwans. Er spart nicht mit Reflexionen über aktuelle gesellschaftspolitische Themen, lässt den Ungeborenen philosophieren und psychologisieren, was das Zeug hält und überwindet mühelos und mit Witz die Grenzen des faktisch Möglichen – nicht postfaktisch, sondern gewissermaßen suprafaktisch. Die Kritiken in den Feuilletons fallen gemischt aus. Mir hat das Buch gefallen, für mich war es Ian McEwan at his best. 
Und hier der Link zur Verlagsseite.







Geschaut

Arrival




Wer hier das übliche Science Fiction-Spektakel erwartet, wird womöglich enttäuscht sein (während meines Kinobesuchs verließen zwei Zuschauer nach etwa der Hälfte des Films den Saal). Wer Tiefgang und langsame Entwicklung lieber mag als temporeiche Actionszenen, kommt dagegen auf seine Kosten. 
Es geht um Kommunikation, um Verständigung, darum dass echte Annäherung in erster Linie Geduld und respektvolles Interesse erfordert. Es geht um Zeit und die Möglichkeit, Dinge neu und bewusster zu erleben, wenn sie (die Zeit) nicht linear verläuft. Am Ende erschließt sich der Titel des Films eben durch diesen anderen Zeitbegriff neu bzw. mehrdeutig: Arrival heißt plötzlich nicht mehr einfach nur Ankunft, sondern auch Ausgangspunkt. Der Blickwinkel verändert sich, wir bewegen uns in einem Kreis, das Ziel, das wir erreichen ist zugleich der Ort, von dem wir erneut aufbrechen – ob in die Zukunft, um zu lernen, wie wir die Vergangenheit besser begreifen können, oder in die Vergangenheit, um uns die gesammelten Erfahrungen für die Zukunft greifbar zu machen. Wir sind und bleiben Lernende, und manchmal bedarf es eines Anstoß von außen, der einen neuen Impuls in unser Kreisen bringt.
Viel Interpretation meinerseits. Andere mögen anderes aus dem Film herauslesen. Ich fand ihn sehr passend als Starter ins neue Kinojahr.






Gefunden

den in meinen Augen besten Artikel zur Debatte um die Silvesternacht in Köln:

#Silvester2016: Eine zerstörerische Debatte und ihre Folgen für den Feminismus

auf dem auch sonst sehr lesenswerten Blog der Störenfriedas




*



Das war er, mein kleiner bescheidener erster Wochenrückblick 2017. Der Vorsatz (wieder regelmäßiger bloggen) war schnell gefasst. Der Anfang ist gemacht. Man (und damit schließe ich mich ein) darf gespannt sein, ob und wie es weitergeht.




Sonntag, 17. Januar 2016

2Wochenrückblick 4. - 17. Januar 2016

gelesen:

Don Winslow: Missing. New York

Zwei Mädchen sind verschwunden, die eine wird schon bald gefunden, ermordet, der Täter ist schnell gefasst, die Akte wird daraufhin geschlossen. Nur Frank Decker glaubt nicht an ein Ende des Falls und ermittelt auf eigene Faust weiter, ganz das Klischee des guten Detectives und des harten Typs mit dem weichen Kern, ein Mann nicht nur auf der Suche nach einem verschwundenen Kind, sondern auch nach sich selbst. Man(n) kennt das. Trotzdem: Die Geschichte ist in sich glaubwürdig, gut aufgebaut und vor allem so fesselnd geschrieben, dass ich den Alltag um mich herum komplett vergaß. Das ist Entspannung pur, dafür lese ich Krimis. 
Kleines Aber: Winslows bei Suhrkamp verlegte Krimis sind besser, komplexer, nicht wegen Suhrkamp, sondern umgekehrt, vermutlich; außerdem gibt es in Missing. New York patriotische Anklänge (Irakkrieg gut, Todesstrafe gut), weshalb ich ihn stellenweise mit ambivalenten Gefühlen gelesen habe.



Robert Seethaler: Ein ganzes Leben

Der Mann kann schreiben. Und zwar mit einer solchen Leichtigkeit, dass das Lesen der reinste Genuss ist. Schon mit dem Vorgängerroman Der Trafikant ging es mir so, hier nun wieder, wenn auch die Geschichte eine ganz andere und der Erzählstil diesmal karger, damit dem Sujet absolut angemessen ist.
Worum geht‘s: Um nicht mehr und nicht weniger als das ganze Leben eines einfachen Mannes, eines Einzelgängers in einem österreichischen Bergdorf, der im Laufe seines Lebens und in Anpassung an die politischen, gesellschaftlichen, technischen Veränderungen als Hilfsknecht, Seilbahnbauer, Soldat, Touristenführer arbeitet, eine einzige kurze große Liebe erlebt und am Ende, auf die anderen Dorfbewohner leicht verschroben wirkend, in selbstgesuchter Einsamkeit stirbt.
Gut 130 Seiten angefüllt mit Beschreibungen von archaischer Schönheit, taktvoller Charakterzeichnung und Würdigung eines Lebens in Schlichtheit und Selbstbescheidung, ohne Beschönigung oder Glorifizierung, beispielhaft für vermutlich viele Leben, die nunmal so und nicht anders verlaufen sind.



Laline Paull: Die Bienen

Aus den Klappentexten der gebundenen Fassung und des Taschenbuchs: 
„Ihr Name ist Flora. Ihre Nummer 717. Sie ist ziemlich groß. Ihr Pelz ist struppig. Andere finden sie hässlich. Doch sie ist klug und mutig. Und sie muss sich gegen die Regeln des Bienenstocks behaupten, denn Flora 717 ist eine Biene. Genauer: eine Säuberungsbiene aus der untersten Kaste im Bienenkorb. Ausgestattet mit Fähigkeiten, die ihren Rang weit überschreiten, steigt sie schnell auf und darf sogar an der Seite der Königin leben. Alles scheint perfekt. Doch ohne es zu wollen, gebiert Flora eines Tages ein Ei. Ein Umstand, der allein der Königin vorbehalten ist und bei Missachtung schwer bestraft wird. Es beginnt ein Wettlauf um Zeit, Nahrung und Geschicklichkeit, um ihr Leben und das ihres geliebten Kindes zu bewahren. Laline Paull inszeniert gekonnt einen Roman über Aufstieg, Liebe und Gerechtigkeit.“
Dieses Buch ist ein Märchen für Erwachsene, es ist Abenteuerroman und düstere Fabel um das Leben in einem totalitären Staat, allerdings mit gutem Ausgang und einer extrem originellen Heldin.  
„Ein hinreißendes Debüt“ meinte Denis Scheck und ich meine das auch.


geschaut:

The Killing

alle vier Staffeln
als Neuverfilmung der dänischen Serie Kommissarin Lund – Das Verbrechen produziert, aber in vielem abweichend und eigenständig, weshalb man die beiden nicht miteinander vergleichen muss, sie stehen jeweils für sich und ich habe die eine im letztem Jahr und die andere in den ersten zwei Wochen des neuen Jahres mit Begeisterung und fast suchtmäßig geschaut (Ach, und wie sich mein romantisches Herz über den Schluss der vierten Staffel von The Killing gefreut hat! Ich will hier aber nicht spoilern, falls jemand mitliest, der die Serie noch später als ich entdeckt.)
Bin jetzt in Linden & Holder verliebt.




Season 1-3 Trailer


Season 4 Trailer




geschrieben:

wenig
Es gibt ein paar Dinge in meinem Privatleben, die mich momentan sehr einnehmen.
Und es gibt die Reaktionen von verschiedenen Seiten, teilweise ideologiebesetzt, auf die Silvesternacht in Köln, die mich allesamt ebenso fassungslos machen wie die Ereignisse selbst. Und die mich entgegen meiner sonstigen Art im Netz verstummen ließen. Aus Feigheit? Aus dem Gefühl, mit meiner Sicht, meinen Gedanken allein dazustehen? Aus der kleinlichen Sorge, mich vielleicht unbeliebt zu machen?
Natürlich ist es nie leicht, zwischen all den laut und selbstbewusst Auftretenden und sich immer gleich in Aktionsbündnissen Zusammenschließenden als Einzelne eine abweichende Meinung zu vertreten, eine, die sich irgendwie nirgendwo einordnen lässt.
Ich brauche Bedenkzeit, Einkehrzeit, andere einzelne Stimmen (die es zum Glück gibt! s.u.), den Austausch mit ihnen ...
Ich habe mich also bisher darauf beschränkt, wenn überhaupt, dann „um den heißen Brei“ herum zu schreiben und tue das auch hier wieder. Gefällt mir zwar nicht, geht aber einfach (noch) nicht anders. 
Zwischendurch überlegte ich, über andere Dinge zu schreiben, aber das war mir nicht möglich, zu sehr bin ich innerlich von dem einen Thema besetzt. Lediglich das Dilemma Dinge, die mir auf der Seele brennen vs. selbstverordnete Sprachlosigkeit konnte ich ansatzweise formulieren. 
So der derzeitige Stand. Immerhin reichte es für einen Wochenrückblick. Eine im letzten Jahr erwachte und nach wenigen Monaten schon wieder eingeschlafene neue Tradition in meinem Blog. Vielleicht lässt sie sich wachküssen.


gedacht:

1. Freiheit ist eine Menschenpflicht.

2. #Hashtags machen Wörter kaputt.
(Ich wünsche uns allen, dass ausnahmslos jeder Aufschrei frei von Vereinnahmung durch ideologisch begründete #Hashtag Aktionen und Bündnisse gehört wird. Und ich wünsche den Wörtern, dass sie ideologisch unbesetzt bleiben. Ja. nennt mich ruhig naiv.)

3. Das Sprachlos ist wahrlich kein leichtes.


gefreut:

über einzelne Stimmen der Vernunft zwischen den sich gegenseitig übertönenden Gruppen von dumpfem gewaltbereitem Pack, pöbelnden Rassist*innen und ideologiegeschwängerten Besserwisser*innen und Welterklärer*innen 


getrauert:

um David Bowie und Alan Rickman, zwei Wunderbare

Where are you now?

Im Netz gibt's so viele Nachrufe, Videos, Zitate, Links ..., dem muss ich nichts mehr hinzufügen


gehört:

klar, David Bowie
klar, Bob Dylan, The Cutting Edge 1965-1966, mein Weihnachtsgeschenk (und gedacht, bitte stirb du jetzt nicht auch noch)

und, in Dauerschleife, nachdem The Killing endgültig zu Ende war: den Schlusssong der letzten Folge der letzten Staffel (das Video mit Filmsequenzen zeige ich hier natürlich nicht, aus Spoilergründen :-))





The Jezabels: Peace of Mind

Sonntag, 9. August 2015

Wochenrückblick 3. - 9. August 2015

Gelesen, gehört, geschaut, gefreut:

Ja, ja, ja, ja
Habe aber gerade keine Lust, darüber zu schreiben. Anderes zieht an mir.


Gestolpert:

– über mich selbst und meine Ansprüche (wie sehr ich Arroganz verabscheue! zugleich aber auch Dummheit absolut unerträglich finde, eigentlich unhinnehmbar)
– über meine Empfindlichkeit
– über meinen Wunsch, gesehen (und akzeptiert) zu werden, ohne mich dafür verbiegen zu müssen (womit ich Anpassung und Selbsterklärung meine); die Übungen, die ich mir deshalb auferlege (auf mein Blog bezogen bedeutet das: schwer verständliche Texte, Unbehauenes, Bruchstückhaftes, krude Assoziationen und dergleichen ungefiltert rauszulassen (noch viel zu wenig! (Ich liebe dieses Üben!))) 
– über eine defekte Fahrradbremse, was zum Nächsten Abschnitt führt:


Gestürzt:

mit dem Fahrrad. Halb so schlimm. Nur eine leichte Prellung und eine große Schürfwunde am linken Knie. Das rechte war wegen einer Zerrung, die ich mir vor kurzem zugezogen habe, noch bandagiert und deshalb vor einer allzu harten Begegnung mit dem Asphalt geschützt.
Weil ich dazu neige, jegliches Malheur auch (wohlgemerkt: auch, nicht nur) in einem ganzheitlichen (und ganz und gar unesoterischen) Zusammenhang zu deuten, dachte ich spontan: Aha, offenbar gehe ich in die Knie. Kapituliere. Gut so. Passt in meine derzeitige Lebenssituation.
Kapitulation ist im Gegensatz zu Resignation ja etwas Positives, ihr geht eine Akzeptanz unausweichlicher Fakten voraus. Sie ist vernunftbewegt und schließt weiteres Handeln nicht aus, sondern ermöglicht es erst neu.
So spreche ich mir Mut zu, pflege meine Knie mit ihren verschiedenen Blessuren und ziehe daraus die Zeit und die Muße, mich auch anderen Anteilen meiner Person pfleglich zuzuwenden.


Gescheitert:

mit der Absicht, zu einem bestimmten Post in einem bestimmten Blog einen Kommentar zu hinterlassen. „Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.“, heißt es da. Nein, muss ich nicht. Ich setze ihn einfach hier bei mir hinein:


... und im Schuppen hinterm Haus steht eine mechanisch betriebene Zeitmaschine, mit der man sich wahlweise ins Pliozän (um auf einem wilden Hipparion zu reiten?) oder ins Internetzeitalter (um einen Blogartikel zu verfassen?) katapultieren kann ...

Wer den zugehörigen Blogartikel findet, gewinnt ....
... einen Einblick in den Zusammenhang. Wofür ich natürlich nicht garantiere.

Derweil beobachte ich einen vor vielen Jahren auf der Straße liegen gebliebenen Schatten eines Mannes dabei, wie er seinen Hut zum Gruß einer Zeit, die er nicht mehr erleben wird, zieht und dann wieder aufsetzt.


Gefunden: 

das Blog geflüchtet.de.


Die AutorInnen sind ...


„... erschrocken und wütend über die Übergriffe auf Flüchtlinge in unserem Land. Das Versagen der EU, auch nur einen Minimalkonsens bezüglich ihrer Versorgung zu erreichen, beschämt uns. Wir sind es leid, wie in Medien, aber auch persönlichen Gesprächen die Schutzbedürftigkeit aus ihrer Heimat fliehender und geflohener Menschen in Frage gestellt und zugleich Rassismus verharmlost wird.“ *

Ihr Blog soll ...


„... Biografien von Flüchtlingen in Gegenwart und Vergangenheit dokumentieren, historische Vorgänge thematisieren, die Zwangsmigration und Flucht hervorgerufen haben und Umgangsweisen von Aufnahmegesellschaften beschreiben. Wir wollen nicht die sich wiederholenden gegenwartspolitischen Argumente aufwärmen, wir wollen aus fachlicher Perspektive erklären, wie Flucht entsteht und entstand, wie Menschen flüchteten und fliehen, wie Aufnahmeländer mit ihnen umgingen und umgehen.“ *

Weiter schreiben sie:


„Gleichzeitig ist eine globale Geschichte von Flucht immer auch eine Verflechtungsgeschichte. Über die Jahrhunderte haben Kriege, Kolonisation und Ausbeutung zu nationalen, ethnischen und religiösen Verwerfungen geführt, deren Auswirkungen bis in die Gegenwart spürbar sind. Auch diesen Aspekt möchten wir beleuchten.“ *

Das alles können sie nicht allein leisten, deshalb ... 

„... bitten wir Interessierte um ihre Mitarbeit. Schreiben Sie Blogbeiträge, helfen Sie unserem Lektoratsteam oder erzählen Sie anderen von uns.“ *

geflüchtet.de bündelt in für mich beispielloser Weise Fakten, globale und historische Zusammenhänge und Einzelschicksale. Die Blogbeiträge informieren, klären auf und berühren, je nach Thema und immer auf sachlich und verständlich geschriebene Weise. 
Zu eigenen Beiträgen wird eingeladen (s.o.), die BetreiberInnen fungieren dabei als Redakteure.
Ich wünsche dem Blog eine breite Akzeptanz und schließe mich ganz und gar dem folgenden an:
„Wir wünschen uns eine Gesellschaft, die Menschen unabhängig von ihrer Herkunft willkommen heißt und sie als Bereicherung sieht. Denn: Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ *

* alle Zitate: geflüchtet.de 




Montag, 29. Juni 2015

Wochenrückblick 22. - 28. Juni 2015

Gelesen:




Geschaut:




Gehört:

Butcher‘s Crossing“ von John Williams, gelesen von Johann von Bülow.


Hörprobe
Hab‘s erst gelesen und später gehört. Es hat sich gelohnt.

John Williams‘ Sprache – wie er es schafft, eine raue, oft brutale Wirklichkeit ungeheuer poetisch zu beschreiben. Nicht metaphorisch, sondern elementar und realistisch – absolut beeindruckend. Man muss kein Westernfan sein, um diesen Western der besonderen Art zu mögen.



Gefiel mir übrigens noch besser als „Stoner“, den ich auch schon klasse fand.




*


Gesessen:

auf einer Bank, am Fluss, in der Sonne, auf dem Balkon, im Gras, am Küchentisch, im Biergarten, unter Bäumen, unter Sonnenschirmen, unter Markisen, am Schreibtisch, im Eiscafé, zwischen den Stühlen (was sich genauso abgedroschen anfühlt wie es klingt), am Hang mit Blick übers Tal ... 


Gelegen:

im Bett, auf dem Sofa, im Gras, am Ufer, in den Wolken, zwischen den Laken, am Herzen (hoffentlich), unter Papieren begraben, in Armen, im Argen, im Liegestuhl, abseits, daneben, zwischen Buchseiten, in Gedanken ...


Gestanden:

unter Strom, auf beiden Beinen, im Gras, am Ufer, im seichten Wasser, in der Schlange, hinter dem Tresen, in der Menge, auf dem Berg, an der Sektbar, am Büfett, an der Ampel, auf der Leitung, auf der Schwelle ...


Gelaufen:

ungezählte Kilometer, drinnen und draußen, im Wald, durch Felder und Wiesen, am Ufer entlang, durchs Gras, auf Asphalt, zwischen Häuserreihen, zwischen Bücherregalen, in Gedanken, im Traum, durch Geschichten, auf und ab, hin und zurück, auch mal ohne Ziel ...




*


Geschrieben:

über Sie und die (oder den?) Andere(n), die (den) sie braucht, anscheinend, um sich zu artikulieren, durch die (den) sie spricht zu ... über ... 
Wer ist Adressat, was ist der Gegenstand ihres Schreibens? 
Wieso braucht sie einen Stellvertreter? 
Wer ist sie – und wenn ja wie viele? 
(Nein, dies ist keine Reminiszenz an Richard David Precht, dessen Schriften ich nicht mag, weshalb ich den von ihm gebrauchten Satz bzw. Buchtitel auch nicht zitiere, sondern als freies Gedankengut und für mich originär einfach ebenfalls benutze.) 



Gespürt:

Da wird, da muss noch mehr kommen, von ihr und der (dem) Anderen.



*



(Nachtrag um 11:20 Uhr: Ute Weber schreibt mir auf Twitter zum Precht-Zitat: 
Ich kenne den Spruch aus dem Film "RobbiKallePaul" (1989) von Dani Levy. Da muss man wirklich nicht Precht zitieren.“ (Link)
Womit mal wieder bewiesen wäre: Die Gedanken sind frei und fliegen mal hierhin, mal dorthin, lassen sich mal auf der einen, mal auf der anderen Schulter nieder, nisten sich mal in des einen, mal in der anderen Kopf ein. Nomaden sind sie. Man kann sie nicht besitzen. Thx, Ute!)



Sonntag, 14. Juni 2015

Wochenrückblick 8. - 14. Juni 2015

Gelesen:

1. Harper Lee: Wer die Nachtigall stört


in der Neuausgabe, die am 10. Juli 2015 bei Rowohlt erscheint, eine Woche vor dem Erstverkaufstag der deutschen Ausgabe von Harper Lees vor über 50 Jahren geschriebenem und erst jetzt verlegtem Roman „Gehe hin, stelle einen Wächter“. Dieser ist Harper Lees Erstlingswerk, das aber inhaltlich betrachtet an ihren 50 Jahre zuvor erschienen Weltbestseller „Wer die Nachtigall stört“ anknüpft.

Für die Neuausgabe hat Nikolaus Stingl die deutsche Übersetzung Claire Malignons aus dem Jahr 1962 überarbeitet und aktualisiert. Ein wenig habe ich mich davor gefürchtet, habe ich doch meine alte Ausgabe so oft gelesen, dass ich glaubte, manche Passagen Wort für Wort auswendig zu kennen. 
Dem war aber nicht so. Die Überarbeitung ist feinfühlig und stimmig. Um zu beurteilen, ob sie tatsächlich (aus Sicht der heutigen Zeit) besser ist, müsste ich beide Ausgaben parallel lesen. Aber so wissenschaftlich will ich gar nicht herangehen an dieses Werk, das bis heute nichts von seinem Zauber und seiner Brisanz eingebüßt hat.

Wer Harper Lees „Wer die Nachtigall stört“ noch nicht gelesen hat, sollte das unbedingt nachholen, bevor er/sie zu „Gehe hin, stelle einen Wächter“ greift. Auf den freue ich mich sehr, wie ich an dieser Stelle schon einmal schrieb.

Und natürlich kann man, ist man des Englischen mächtig genug, auch gleich die Originalausgaben lesen:
To Kill a Mockingbird & Go Set a Watchman


2. zwei Texte über das Traurigsein und das Weinen

das unterdrückte, das unbegründbare, das unstillbare, das notwendige, das unvermittelbare ... 

den einen, „Achtsame Arbeitstage“, bei Melusine

den anderen, „But then, Paeon, dear – we always loved you best“, bei Stattkatze

Beide haben mich beeindruckt und rühren mich an.



Geschaut:

Broadchurch Staffel I




Das Serien-Highlight aus England, spannender Krimi und mehr als das: großartige Studie einer Kleinstadt, in der nach einem Mord nichts mehr ist, wie es einmal war. Zahlreiche Bewohner geraten in Verdacht, zerstörerisches Misstrauen hält Einzug. Einige zerbrechen daran, andere wachsen über sich hinaus. Großartig die schauspielerische Leistung, mehr als erwähnenswert der Soundtrack von Ólafur Arnolds. 
Sehr zu Herzen gehend, deshalb immer ein Päckchen Papiertaschentücher in Reichweite haben!

Mein Fazit: Fünf ✰✰ für Broadchurch I



Geschrieben:



In der Ruhe liegt, was klafft:
Die Wunde unterm Wort.
  Es schwärt dein feiges Unterlassen.
Eroberst du den fernen Ort,
bevor die Träume ganz verblassen?


Jetzt! Aufgerafft!
Verlass die Schwelle:
Das Vorwärts ist dir eingeschrieben.
Noch vor dem Sprunge aus der Quelle
war‘s dir bestimmt, das Meer zu lieben.



Dieses Gedicht liegt mir am Herzen, erscheint mir aber gleichzeitig irgendwie unausgegoren, nicht ganz stimmig und hängt deshalb noch im Entwurfordner herum. Hier im Wochenrückblick erfährt es nun eine Art unkorrigierte Vorabveröffentlichung. Manchmal macht das etwas mit mir, wenn ich einen Text „aussetze“ und ihn gewissermaßen ungeschützt vor mir sehe. Dann kommt es vor, dass ich ihn mit anderen Augen, wie erstmals von außen statt von innen betrachte. Ich sehe besser, was ihm fehlt, möglicherweise. Es ist ein Versuch. 



Gefreut:

darüber, wie es manchmal passt; wie einem scheinbar zufällig die richtigen Menschen über den Weg laufen; wie man sich plötzlich in einem Gespräch wiederfinden kann, das lauter Gemeinsamkeiten offenbart. Schön ist das und mir in der vergangenen Woche gleich mehrmals passiert



Geschockt:

von der Bestätigung von Raif Badawis Verurteilung zu 10 Jahren Haft und 1000 Peitschenhieben durch den obersten Gerichtshof Saudi-Arabiens am 7.6.2015. Die Ignoranz dieses Unrechtsregimes macht mich so wütend. Genauso die völlig unzureichenden Reaktionen unserer westlichen Regierungen.

Astrid hat in ihrem Blog eine gute Zusammenfassung geschrieben: Raif Badawi – Es geht weiter



Auch Amnesty International bleibt am Ball. Hier kann man sich informieren und sich für Raif Badawi sowie seinen ebenfalls inhaftierten Anwalt einsetzen.



Getwittert (aus Gründen):

„Na klar hinterlässt der Verzicht auf Definitionen eine Lücke. 
Mit dem Elektronenmikroskop ist sie sogar erkennbar.“


In diesem Sinne: Eine gute neue Woche euch allen!

Montag, 8. Juni 2015

Wochenrückblick 1. - 7. Juni 2015

Gelesen:

zwei Manuskripte, ein paar Leseexemplare und die Juniausgabe des Rolling Stone. 



Den kaufe ich mir immer am Bahnhof, wenn ich länger mit dem Zug unterwegs bin. Und das war ich gestern anlässlich einer Geburtstags- und Wohnungseinweihungsfeierfeier in Frankfurt –––>>>


Gefeiert:

den Geburtstag und die neue Wohnung einer lieben Freundin in Frankfurt, dabei viele tolle Menschen kennengelernt und wiedergesehen. Das war schön. Belebend, anregend, lecker, entspannt und fröhlich.


Gewandert:

auf dem Brend, der uns an Fronleichnam, als hier „unten“ lähmende Hitze herrschte, wunderbare Fluchtmöglichkeit war mit angenehmen 25° Celsius. Sonne, Wiesen, Wald, Aussichtsturm und nette Lokale am Weg. 


http://media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-s/03/3e/1f/17/berggasthof-hotel-brend.jpg


Geliebt:

was ich tue und die Wege, die sich momentan abzeichnen und von denen ich noch gar nicht weiß, wohin sie führen, aber das ist auch nicht so wichtig (versuche ich, mir zu sagen).


Geklickt:

den Button zum Versenden einer E-Mail, die die sofortige Freilassung von Atena Farghadani fordert.




„Am 1. Juni wurde die Künstlerin und Aktivistin Atena Farghadani zu einer Gefängnisstrafe von zwölf Jahren und neun Monaten verurteilt. Sie wurde aufgrund ihres friedlichen Engagements als Aktivistin wegen "Beteiligung an Versammlungen und Verschwörungen gegen die nationale Sicherheit", "Beleidigung von Parlamentsabgeordneten durch Zeichnungen", "Verbreitung von Propaganda gegen das System", "Beleidigung des Präsidenten" und "Beleidigung des Religionsführers" anklagt. Unter anderem bezogen sich die Anklagen auf ihre Bekanntschaft mit den Familien von politischen Gefangenen, ihre regierungskritischen Einträge auf Facebook und ihre Kunst. Atena Farghadani hatte eine Kunstausstellung veranstaltet, die den Getöteten in der Folge der umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Jahr 2009 gewidmet war. Sie zeichnete zudem eine Karikatur, in der sie Parlamentsabgeordnete kritisierte, die einen Gesetzentwurf eingebracht hatten, der freiwillig durchgeführte Sterilisationen unter Strafe gestellt hätte. Der Entwurf ist Teil eines groß angelegten Plans, den Zugang zu Verhütungsmitteln und Dienstleistungen bezüglich der Familienplanung zu beschränken.“ (Text: ai)

Hier geht’s zur Urgent Action von Amnesty International.

Sonntag, 31. Mai 2015

Kein Wochenrückblick 14. - 31. Mai 2015

(genauer: Kein Zweieinhalb-Wochen-Rückblick)

Ich hätte es mir denken können, dass ich es auch diesmal nicht fertigbringe: Im Internet nachträglich von einem internetfreien Urlaub zu erzählen. Keine Ahnung, woran es liegt. Irgendetwas blockiert mich da jedesmal. Vielleicht möchte ich das Erlebte für mich behalten, es nicht teilen, weil es dann nicht mehr ganz wäre – irgendsowas. Könnte aber auch andere Gründe haben. Egal.
Ich werde nicht vom Meer erzählen, von den verschiedenen Blautönen des Wassers, von der Brandung und der aufspritzenden Gischt, von Sonne, Wind und vorbeiziehenden Wolken. Ich werde auch nicht vom rosa Granit erzählen, von den Felsformationen, die hier so bizarr sind, wie an keinem anderen Küstenabschnitt, vom feinen Sand, vermischt mit zerriebenen Muschelschalen. Ebensowenig werde ich von der Landschaft erzählen, vom Grün der Wiesen, der Sträucher, des Farns und der Artischockenfelder, vom Gelb des Ginsters, vom Rosa, Weiß und Blau der Hortensien, vom Pink, Purpur und Violett des Heidekrauts und den Farben all der anderen Blüten. Von deren Duft und vom Geruch nach Salz, Fisch, Cidre, Brot und Kaffee. Ich werde nicht von Baguette und Crêpes und Galettes und auch nicht von Muscheln, Fisch, Pastis und Wein erzählen. Nicht vom Wandern, nicht vom Schauen, nicht von Wind und Sonne auf der Haut, nicht vom Barfußlaufen am Strand, nicht vom Liegen auf der Wiese, nicht vom Lehnen am warmen Fels. 
Nein, ich erzähle nichts, weil es einfach nicht geht. Tut mir leid. (Tut mir ehrlich leid, liebe Tikerscherk!)

Es war wunderschön. Ich erwähnte es, glaube ich, bereits im letzten Blogpost. Leider war es auch zu kurz. Und inzwischen liegt schon wieder eine ganze Arbeitswoche zwischen dem Erlebten und seiner (Nicht-)Aufzeichnung.

Irgendwie bin ich immer noch damit beschäftigt anzukommen Und zwar so anzukommen, dass dabei nichts verlorengeht vom Gesehenen und Erlebten und auch vom Gedachten und Gesprochenen und Gehörten. Ich bin noch mit Sortieren beschäftigt. Nicht von Fotos, die mache ich nämlich nie im Urlaub, sondern von inneren Eindrücken.

Ja, so sieht’s aus.
Und weiter geht’s.
Eine schöne neue Woche wünsche ich euch.


Sonntag, 3. Mai 2015

Wochenrückblick 27. April - 3. Mai 2015

Gefunden:

ein wunderbar vielschichtiges Frühlingsgedicht bei einem, der nur ab und zu Gedichte schreibt und dessen Blog deshalb treffenderweise Abundzugedichte heißt (Es lohnt sich, ab und zu bei ihm reinzuschauen!): 





Gefreut:

über zwei Bücher: 


1. den soeben erschienenen neuen Roman von Siri Hustvedt (endlich! Ja, ich bin absoluter Fan dieser klugen Frau und Schriftstellerin): 



Die gleißende Welt“ („The Blazing World“) 

Der wird meine Urlaubslektüre in der Woche vom 16.-23. Mai (*).


2. den im Juli erscheinenden zweiten Roman von Harper Lee:



Gehe hin, stelle einen Wächter“ („Go Set A Watchman“) 

Er knüpft an ihren weltberühmten ersten und über Jahrzehnte einzigen Roman „Wer die Nachtigall stört“ („To Kill A Mockingbird“) an. 


Wie habe ich dieses Buch geliebt; mit fünfzehn zum ersten Mal gelesen, seitdem mindestens sechsmal wiedergelesen, verliebt in alle Figuren, in die Geschichte; es gehört zu den wenigen Büchern, die mich, mein Denken, meine Weltsicht nachhaltig beeinflusst haben und käme deshalb mit auf die einsame Insel.


Und nun eine Fortsetzung!, ein Wiedersehen!, was für ein unerwartetes Glück!

„Eine inzwischen erwachsene Jean Louise Finch, „Scout“, kehrt zurück nach Maycomb und sieht sich in der kleinen Stadt in Alabama, die sie so geprägt hat, mit gesellschaftspolitischen Problemen konfrontiert, die nicht zuletzt auch ihr Verhältnis zu ihrem Vater Atticus infrage stellen.“ (Zitat DVA)
Ich bin so gespannt.



Gehört:

Nils Frahm rauf und runter, der hat sowas Beruhigendes, Kontemplatives, das kann ich gerade gut gebrauchen






*

Gewundert:

darüber, dass 145 PEN-Mitglieder (die Zahl ist vom 26. April und kann noch steigen) einen Brief unterzeichnet haben, mit dem sie gegen die diesjährige Verleihung des „PEN/Toni and James C. Goodale Freedom of Expression Courage Award“ an das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ protestieren.



Geteilt: 


und zwar absolut, Salman Rushdies Meinung zur oben genannten Aktion seiner Schrifstellerkollegen und -kolleginnen:
“This is a clear cut issue,” [...] “The Charlie Hebdo artists were executed in cold blood for drawing satirical cartoons, which is an entirely legitimate activity. It is quite right that PEN should honour their sacrifice and condemn their murder without these disgusting ‘buts’."  
(zitiert aus Scroll.in, 27.April 2015, hier der ganze Artikel)

Damit bleibe ich bei meiner Meinung, Charlie Hebdo betreffend, wie ich sie hier bereits im Januar geäußert habe.


*


Gedacht:

(und als Loses Blatt bereits hier veröffentlich):


Die Gedanken sind frei, das Denken ist es theoretisch auch.




Gebucht:


(*) ganz spontan und kurz entschlossen: ein kleines Ferienhäuschen in der Bretagne, genauer an der Côte de Granit Rose; eine Woche Wandern und Luftholen; Wind und Meer und Felsenküste und hoffentlich ein wenig Sonne


Sonntag, 26. April 2015

Wochenrückblick 20. - 26. April 2015


Gelesen & geschaut:

vor allem Nachrichten; in Zeitungen, im Internet, im Fernsehen


Gedacht:

Es ist eine Schande.


Geschämt:
für mein Land, für unsere Politiker, für Europa.

Zur Aktion auf amnesty.de/soseuropa



Geschrieben:

Plöhzinn gegen den Irrsinn; was nichts zur Rettung der Welt beiträgt, mir aber Luft verschafft.


Gehört:

Rio Reiser: „Der Traum ist aus (aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird)“





(„Das Merkwürdige an diesem Lied ist, dass das nicht älter wird." Zitat Rio Reiser)


Gefunden:

Schönes, dennoch; Grund; eine zarte Möglichkeit; ein Stückchen Blau ...


Sonntag, 19. April 2015

Wochenrückblick 13. - 19. April 2015

Gelesen:

– zwei Bücher nochmal überflogen, weil ich sie bei einer internen Veranstaltung vorstellen will („Tal der Herrlichkeiten" von Anne Weber, jetzt neu als Taschenbuch, und „Der leuchtend blaue Faden“ von Anne Tyler, beide schon hier und hier von mir erwähnt)

– im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, nicht auf dem Papier, sondern im Netz, habe mich regelrecht festgelesen, wie früher, wenn ich irgendwas im Brockhaus suchte und dann stundenlang auch alle vorherigen und folgenden Artikel lesen musste. Ihr kennt das. Die pure Freude am Wissen und Lernen.
Beim Grimmschen Wörterbuch noch dazu die Freude an der Sprache, an der Genauigkeit der Erklärungen bis zu den Ursprüngen eines Wortes, die Beispielsätze aus den verschiedenen Epochen der Sprachentwicklung ...

Das Wort „Schauen" hatte es mir diesmal angetan, weil ich es in einem Blogpost verwendet habe und tiefer einsteigen wollte ...

und damit habe ich die perfekte Überleitung zum nächsten Punkt:


Geschaut:

so einiges ...

Erwähnenswert scheint mir vor allem der Tatort vom letzten Sonntag, der erste Tatort aus Franken. 
Ein wenig habe ich mich davor „gefürchtet“ nach so einigen hyperambitionierten neuen Tatorten der letzten Zeit mit supercoolen Ermittlerteams, all den megaschrägen oder voll trendigen Typen und den achso kunstvoll (nee: künstlich!) konstruierten, bebilderten, vertonten, ausgeleuchteten Geschichten, teilweise so hektisch wie langweilig (*gähn*, *fremdschäm*)

Aber es gab gar keinen Grund, sich vor diesem Tatort zu fürchten, der war und hatte nämlich schlichtweg klasse/Klasse. Interessante und glaubwürdige Charaktere, hervorragende Darsteller (mal keine SELBSTdarsteller), ein nachvollziehbarer Plot, gut erzählt und in Szene gesetzt mit schönen langsamen Einstellungen, aufschlussreiche (statt „künstlerisch wertvoller“ (höhö), aber leider verwirrender) Rückblenden, die richtige Dosis selbstironisches Lokalkolorit usw. 




Klar gab es auch kleine Schwächen, in erster Linie bezüglich des zu lösenden Falls. Geschenkt. Inszenierung und Darsteller waren topp. Alles in allem ein vielversprechender Auftakt des neuen Franken-Tatorts. Gerne mehr davon!

Die Besprechung in der Süddeutschen trifft es in meinen Augen ganz gut.
Auch die ZEIT zieht in ihrem Tatort-Kritikerspiegel ein positives Fazit.
Albern fand ich die Kritik in der FAZ, die den ersten fränkischen Tatort einem sogenannten „Realitätstest“ unterzog. Wie bitte? Realitätstest für Fernsehkrimis? Ich schmeiß mich weg.


Gelitten:

unter meiner ersten richtigen Blasenentzündung ever 
(Jetzt weiß ich, wie sich ein Mann mit Schnupfen fühlen muss.)
((Ja, ich kann auch mal ein Jammerlappen sein.))


Gelassen:

– jeden meiner Blogposts auf Twitter zu verlinken

– meinen Ärger von letzter Woche weiter zu analysieren

fühlt sich beides gut an, befreit


Gefreut:

– über meine zumindest partielle Gelassenheit (s.o.) 

– über: ... (da müsste ich mich jetzt wiederholen (s. letzter Wochenrückblick), es gibt da gerade so eine Art Grundzufriedenheit ... vielleicht freue ich mich einfach über die)


Gedacht:

Don’t worry, just stumble.



In diesem Sinne: Schöne neue Woche!