Donnerstag, 12. Februar 2015

Leere

Wie da manchmal so gar nichts ist, das in Worte gefasst werden kann. Wie da eine Leere aufscheint, von der du nicht weißt, ob sie dich ängstigen oder beruhigen will. Wie diese Leere hineingreift in dein Urteilsvermögen und du bis in eine Schicht stumm wirst, die tiefer liegt als die Schicht deines gewohnheitsmäßigen Verstummens. Wie diese Leere einen dunklen Raum bildet ohne Schutz vor einer Furcht, die gegenstandslos ist und deshalb den Namen Angst trägt, Urangst. Wie du plötzlich im Aufschreiben deiner Gedanken eine Hand vor Augen hast, auftauchend aus der Leere, ganz und gar vertraut. Eine große Hand, die dich gehalten hat, als du noch klein warst und die du viel zu früh losgelassen hast. Wie du die Leere auf einmal als den Abstand zwischen deiner und der anderen Hand begreifst. Und wie die Leere umso größer wird, je mehr sich der Abstand zwischen den zwei Händen verringert, weil du weißt, dass es nie zu einer Berührung kommen wird. Wie dich das schmerzt und wie dieser Schmerz zu etwas wird, das die Leere füllt und sich in Worte fassen lässt. Wie dich das erleichtert.

2 Kommentare:

  1. das mir der erleichterung, schaffen wir nicht immer.

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    1. Ich auch nicht. Aber Sie haben wenigstens Insel und Meer ...

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