Mittwoch, 31. März 2010

Konstantin Wecker: Wenn der Sommer nicht mehr weit ist


















Wenn der Sommer nicht mehr weit ist
und der Himmel violett,
weiß ich, dass das meine Zeit ist,
weil die Welt dann wieder breit ist,
satt und ungeheuer fett.

Wenn der Sommer nicht mehr weit ist
und die Luft nach Erde schmeckt,
ist's egal, ob man gescheit ist,
wichtig ist, dass man bereit ist
und sein Fleisch nicht mehr versteckt.

Und dann will ich, was ich tun will, endlich tun.
An Genuss bekommt man nämlich nie zuviel.
Nur man darf nicht träge sein und darf nicht ruhn,
denn Genießen war noch nie ein leichtes Spiel.

Wenn der Sommer nicht mehr weit ist
und der Himmel ein Opal,
weiß ich, dass das meine Zeit ist,
weil die Welt dann wie ein Weib ist,
und die Lust schmeckt nicht mehr schal.

Wenn mein Ende nicht mehr weit ist,
ist der Anfang schon gemacht.
Weil's dann keine Kleinigkeit ist,
ob die Zeit vertane Zeit ist,
die man mit sich zugebracht.

Und dann will ich, was zu tun ist, endlich tun.
An Genuss bekommt man nämlich nie zuviel.
Nur man darf nicht träge sein und darf nicht ruhn,
denn Genießen war noch nie ein leichtes Spiel.

Konstantin Wecker: Ich singe, weil ich ein Lied hab


















Er war Sänger, wie andere Bäcker
oder Handelsvertreter sind.
Er verkaufte sehr gut, denn er hielt sich
an die Sonne, den Mond und den Wind.
Seine Welt war so herrlich gerade,
seine Hemden so weiß und so rein,
und er sang sich, ganz ohne zu zögern,
in die Seele des Volkes hinein.

Doch ganz plötzlich befiel ihn das Singen,
wie einen ein Fieber befällt,
so als hätte sich irgendwas in ihm
gegen ihn gestellt.
So als hätte sich seine Stimme
über ihn hergemacht
und das stumme Gestammel des Sängers
plötzlich zum Schweigen gebracht.

Ich singe, weil ich ein Lied hab,
nicht, weil es euch gefällt.
Ich singe, weil ich ein Lied hab,
nicht, weil ihr's bei mir bestellt.
Ich singe, weil ich ein Lied hab.

Es gab viele, die hatten bis dato
ihr tägliches Brot an ihm,
und sie sahen die Sangesmaschine
aus ihren Fängen entfliehn.

Und die Mädchen verließen den Sänger,
und der Ruhm stieg dem nächsten ins Haupt,
und es wurde ihm einfach alles,
was früher für ihn war, geraubt.

Und so trug man den Sänger zu Grabe,
und ein neuer stieg lächelnd ins Land.
Er verkaufte sehr gut, denn er hatte
sich besser in der Hand.

Nur von weitem und etwas verschwommen,
schon zu leise, um noch zu bestehn,
sucht ein Lied sein Recht zu bekommen,
denn man kann es schon nicht mehr verstehn.

Ich singe, weil ich ein Lied hab,
nicht, weil es euch gefällt.
Ich singe, weil ich ein Lied hab,
nicht etwa, weil ihr's bei mir bestellt.
Ich singe, weil ich ein Lied hab,
nicht weil ihr mich dafür entlohnt.
Ich singe, weil ich ein Lied hab,
und keiner, keiner, keiner wird von mir geschont.
Ich singe, weil ich ein Lied hab.

Sein lassen (Loses Blatt #13)

Könntest du dich bitte mal sein lassen!

Jeglicher Logik entbehren (Loses Blatt #12)

Könntest du bitte mal jeglicher Logik entbehren!

Samstag, 27. März 2010

Hinaus ins Watt

Verlass nicht diese
Stelle die sich
erschöpft hat gerade
als du tief
eintauchen wolltest Ebbe
Hinaus ins Watt
Schätze zu sammeln
Muscheln und Herzsteine
zum Fädeln auf
die goldene Schnur
deiner Erinnerung bevor
die Flut wiederkehrt
und dir das
Meer zurückgibt genau
an dieser Stelle

Freitag, 26. März 2010

"La trahison des images (Ceci n'est pas la mer)"

Die Tage, die Wochen, die maßlose Zeit ...
Ich spüre noch immer den Sand unter den Füßen und bei
Ebbe das Watt. Endlose
Strandspaziergänge.

In meinen Träumen schlucke ich
Salzwasser.
Tauche blind.

Nachts
Ist es leicht. Dann teile ich wieder meine
Calamares mit den Möwen, schlendere durch den
Hafen, lausche dem Klirren der
Takelage.

Der unausweichliche Morgen stiehlt mir den
Atlantik, blendet mich mit einer fremden
Sonne.

Muscheln auf der Fensterbank.
Erinnerungen in rauer Schale und Perlmutt.
Einzigartiges, unbeschreibliches Gefühl von
Ruhevollem Sehnen.

Ohne dich

Ohne lich kein Ankerlichten
Ohne sich nie Neuland sichten
Ohne rich nichts zu berichten
Ohne dich könnt' ich nicht dichten

Sonntag, 21. März 2010

Soundsovielter Frühlingsanfang

Zur Feier des Tages habe ich Sonnenstrahlen und Vogelzwitschern gefrühstückt.
Nun habe ich diese Kitzelwärme, dieses Flattern in meinem Bauch und frage mich:
Wann war ich eigentlich zum letzten Mal verliebt?

Kopf oder Füße

"Dem sollte mal jemand gründlich den Kopf waschen!"
"Findest du? Ich bin ja eher für Füße waschen."

Donnerstag, 18. März 2010

Binic 2

Am Strand die Boote
Mit buntgeschuppten Flügeln
Wir setzen Segel
Wandeln Schmetterlinge in
Schillernde Wellentänzer

Ruf des Horizonts
Lagerstatt unsrer Träume
Meerduftender Wind
Wir kreuzen das Abendrot
Werfen den Tag über Bord

Ankunft am Morgen
Ein Bett aus Sonne und Sand
Salz unter der Haut
Wir holen die Netze ein
Heben den Schatz einer Nacht

Mittwoch, 17. März 2010

Neunzehnter Geburtstag (1)

Mein Sohn fragt mich an seinem 19. Geburtstag, ob es okay ist, wenn er abends mit Freunden weggeht, statt zu Hause Pizza zu essen.
Ich frage mich daraufhin, ob ich in meiner Erziehung etwas sehr richtig oder völlig falsch gemacht habe.

Montag, 15. März 2010

? ? ?

EEILSV ÄEHTT CHI ADEENNRSTV, ENNW AMN ES IMR CHINT ÄEKLRRT ÄEHTT.

(AAILNSSTW EJRYZ CEL)

Sonntag, 14. März 2010

Ruhe

Die Ruhe kam
Über Nacht
Vielleicht bleibt sie
Wenn du still hältst

Donnerstag, 11. März 2010

Binic 1

Binic, du Schöne
Brandung und Fels
In deinem Hafen ankert meine Seele
Deine Bucht birgt mein Herz

Brandung und Fels
Besucher bin ich in der Welt
Deine Bucht birgt mein Herz
Zu Hause bin ich bei dir

Besucher bin ich in der Welt
Das Pflaster deiner Straßen
Zu Hause bin ich bei dir
Der Sand deiner Strände

Das Pflaster deiner Straßen
Meine früheren Leben
Der Sand deiner Strände
Meine alten Spuren

Meine früheren Leben
Nie verlasse ich diesen Ort
Meine alten Spuren
Immer wieder kehre ich zurück

Nie verlasse ich diesen Ort
In deinem Hafen ankert meine Seele
Immer wieder kehre ich zurück
Binic, du Schöne

Dienstag, 9. März 2010

Raus! (Loses Blatt #11)

Was immer geht: Raus an die Luft, Gesicht in die Sonne halten!

Montag, 8. März 2010

Dein Sehnen

Dein düsteres Herz am Abend
Die Unruhe in der Nacht
Der haltlose Kreis der Gedanken
Deine Seele im freien Fall
Der quälende Traum am Morgen
Das Erwachen im selben Leben
Dein Sehnen nach dem einen Ort

Sonntag, 7. März 2010

Jan Delay: Hoffnung


















Dies ist für die Traurigen,
die zu Tausenden da draußen sind
Irgendwo alleine sitzen,
und einfach nicht mehr weiter wissen

Für die die Sonne nie mehr scheint,
weil die graue Wolkendecke ewig bleibt
Verlassen und verloren,
ausgepowert und am Boden

Doch wenn du denkst es geht nicht mehr,
dann kommt von irgendwo diese Mukke her
Und sagt dir dass alles besser wird
Und dass die Hoffnung als aller Letztes stirbt

Ein Tunnel ohne Licht am Ende
Dunkelheit für immer
Du kannst die Sorgen nicht ertränken
Sie sind verdammt gute Schwimmer

Doch zum Glück kann ich vermelden,
wie schlimm's auch immer kommen mag
Da sind noch welche die dir helfen
und das sind Prince und Stevie Wonder

Denn wenn du denkst es geht nicht mehr,
dann kommt von irgendwo diese Mukke her
Und sagt dir, sagt dir dass alles besser wird
Und dass die Hoffnung als aller Letztes stirbt

Und ich sing: Whoo Whoohoho Whoohoho Whoohoho...
Au ja und ich sag:
(Whooo)
Musik is so schön
(Whohoho)
Sie ist das Beste im Leben
(Whohoho)
Schickt die Sonne in dein Herz
(Whohoho)
und sie, sie trocknet deine Tränen
Sie,
(Who)
sie ist immer für dich da
(Whohoho)
und sie, sie nimmt dich in den Arm
(Whohoho)
Also, also scheiß mal auf die Trauer
(Whohoho)
und mach die Anlage noch lauter

Denn wenn du denkst es geht nicht mehr,
dann kommt von irgendwo schöne Mukke her
Und sagt dir, sagt dir dass alles besser wird
Und dass die Hoffnung als aller Letztes stirbt

Ja wenn du denkst es geht nicht mehr,
dann kommt von irgendwo diese Mukke her
Und sagt dir, sagt dir dass alles besser wird
Und dass die Hoffnung als aller Letztes stirbt

Freitag, 5. März 2010

Ich fasse den Tag (Loses Blatt #10)

Ich fasse den Tag mit beiden Händen und nehme mir vor,
ihn während der nächsten 24 Stunden nicht beiseite zu legen.

Das Wasser reichen (Loses Blatt #9)

Könntest du mir bitte mal das Wasser reichen!

Aus dem Weg! (Loses Blatt #8)

Könntest du dir bitte mal aus dem Weg gehen!

Mittwoch, 3. März 2010

Manchmal ein Schweigen

Immer wieder
Worte

Manchmal
Ein Schweigen
Eine Berührung
Ein Blick

Stare

Kitzelnde Strahlen
Verlockendes Gezwitscher
Tau auf der Seele

Winter flieht den jungen Blick:
Die Stare sind wieder da!