Sie saßen einander gegenüber. Auf dem Tisch
ein Laib Brot, ein Apfel, Wasser und Wein. Der eine hatte dem anderen die Füße
gewaschen, der andere dem einen die Wunden versorgt. Sie teilten und übten
Verzicht. (Worüber sie
schmunzeln mussten, denn in Wahrheit wussten sie sich reich.)
Sie ahnten, worum es ging: Vertrauen und
Schutz. Der Machtwunsch hing am Haken hinter der Tür.
Sie aßen. Sie tranken. Sie legten Worte auf
den Tisch - einen Abzählreim, ein Gedicht, einen Psalm - und fügten sie zu
einem einzigen Bild. Sie zeugten und gebaren neue Gedanken. Ohne Zögern durchtrennten
sie die Nabelschnur. Aus den Wunden wuchsen Flügel.
Sie reichten einander die Hände und tauchten
in die Wärme eines wissenden Blicks. (Ach was, insgeheim hüpfte ihr Zwerchfell vor kicherndem Glück.)
Sie waren in Sicherheit, gewappnet mit dem Frieden des gemeinsamen Mahls.
Sie waren in Sicherheit, gewappnet mit dem Frieden des gemeinsamen Mahls.
Derweil bäumte sich draußen die Institution,
fuchtelten die Wächter der Lehre mit dem Schwert, schnappten die Selbsternannten nach
Luft.
back to the roots.
AntwortenLöschenWas für ein Gemälde!
Danke!
LöschenGemälde trifft es sehr gut.
AntwortenLöschenUnd wunderschön!
Wenn es nicht so furchtbar pathetisch klingen würde, würde ich schreiben, ich bin ergriffen.
Aber was solls; ich bin pathetisch und ich bin ergriffen!
:-) Freut mich sehr, liebe Mützenfalterin.
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