Freitag, 8. Februar 2013

führst die Welt noch einmal zum Mund

Wenn kein und jedes Wort stimmt, wenn das Revidieren kein Ende nimmt und die Umschreibungen immer nur Annäherungen an etwas sich stetig Entfernendes sind, wenn ein Abschied ansteht und ein täuschend beliebiger Neuanfang, wenn das Grab wieder und wieder geöffnet wurde zu Zwecken der Obduzierung, wenn dies einem Leichenschmaus gleichkam, einem kannibalischen, wenn es entgleitet und am Ende die Hände leer sind und nichts, rein gar nichts bleibt, kein Vor und kein Zurück, wenn du dann mit diesen leeren Händen ins Nichts greifst,
dann
- vielleicht -
wachst du zum zweiten Mal auf
und
führst die Welt noch einmal zum Mund
lässt ihr Drehgeräusch noch einmal in den Ohren zergehen
schmiegst dich noch einmal in ein Lager aus wilden Tieren und Sturm
setzt deinen Fuß noch einmal über den Abgrund aus unauslöschlichen Bildern
und
sagst weder bitte noch danke
sondern
erlaubst dir
zu sehen
zu hören
zu schmecken
was will
und auch
dessen Namen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen