Meine Stadt zieht an mir. Ganz unglaublich tut sie das. Was soll ich davon halten? Alles wiederholt sich, so scheint es mir, über die Generationen hinweg. (Oder durch sie hindurch?) Sollte ich nun ebenfalls ..., genau wie sie damals ...?
Im Gespräch dröselt R. mir auf, dass es sich nicht um eine Wiederholung handeln muss, beziehungsweise vielleicht eine in äußeren Details, aber keine in den wesentlichen inneren Entwicklungen. (Ich muss hier leider ein wenig in Rätseln sprechen, will ich das allzu Private vermeiden.) Ich bleibe misstrauisch, mir und meinen tiefsitzenden Motiven gegenüber. Um mir einen Beweis zu liefern, befragt R. mich ausführlich und fertigt nach meinen Angaben eine grafische Darstellung, eine Art Genogramm. Darin kommt deutlich zutage, welche Abweichungen es gibt, wie originär mein Weg ist, trotz nicht zu leugnender Parallelen. Das überzeugt mich. Kein Grund zur Panik also. Insgeheim fürchtete ich, ich würde nicht wirklich meinen eigenen Weg beschreiten, sondern den einer/der anderen wiederholen oder fortsetzen. Dem ist nicht so.
(Diese Furcht vor Beeinflussung, dieser dringende Wunsch nach Freiheit, von und zu.)
Meine Stadt darf also ruhig an mir ziehen. Ich lasse es zu, will dem großen Fluss folgen, meerwärts. Es manifestiert sich ein Wunsch in mir, und mit ein wenig Glück wird daraus ein Plan wird daraus eine Tat. Dieses Quäntchen Glück in Form einer sich öffnenden Tür, das brauche ich noch.
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