(Text: ai)
Am 15. Februar wurden in den Vereinigten Arabischen Emiraten drei Frauen Opfer des Verschwindenlassens, ein Verbrechen nach dem Völkerrecht. Zu ihrer Familie konnten sie keinen Kontakt aufnehmen. Es besteht die Gefahr, dass sie gefoltert oder anderweitig misshandelt werden. Der Bruder der Frauen ist ein gewaltloser politischer Gefangener.
Die drei Schwestern Asma, Mariam und Alyaziyah Khalifa al-Suwaidi wurden am 15. Februar gegen 16:00 Uhr von Staatsicherheitsbeamt_innen angerufen und zum Verhör auf das Polizeirevier von Abu Dhabi vorgeladen. Die Schwestern kamen der Vorladung nach und sind seitdem nicht mehr nach Hause gekommen. Ihre Familie hat über den Verbleib der drei Frauen keinerlei Informationen erhalten. Gegen 21:00 Uhr am Folgetag erhielt ihre Mutter einen kurzen Anruf von jemandem, der behauptete, er sei von den "Sicherheitsbehörden". Er teilte mit, den Töchtern gehe es gut. Weitergehende Angaben machte er nicht. Die Familie geht davon aus, dass den drei Schwestern der Zugang zu einem Rechtsbeistand verwehrt wird.
Die drei Schwestern hatten sich über das soziale Netzwerk Twitter friedlich für ihren Bruder eingesetzt, den gewaltlosen politischen Gefangenen Dr. Issa al-Suwaidi. Sie hatten dort auf das unfaire Gerichtsverfahren und die Menschenrechtsverletzungen aufmerksam gemacht, deren Opfer ihr Bruder in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) geworden war.
Amnesty International befürchtet, dass die drei Schwestern wegen der Onlinefürsprache für ihren Bruder inhaftiert worden sind.
Hier kann man mit einem Klick eine vorformulierte e-mail verschicken und weitere Informationen finden.
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Ich weise hier regelmäßig auf Eilaktionen von Amnesty International hin. Diese sind
„ein effektiver Weg, um akut bedrohten Menschen das Leben zu retten. Sie sind die denkbar schnellste Form der Intervention: Wenn Amnesty von willkürlichen Festnahmen, Morddrohungen, Verschwindenlassen, Folterungen oder bevorstehenden Hinrichtungen erfährt, startet die Organisation eine Urgent Action.Mehr Informationen hier.
Binnen weniger Stunden tritt ein Netzwerk von fast 80.000 Menschen in 85 Ländern (in Deutschland 10.000) in Aktion: Diese Aktivisten und Aktivistinnen appellieren per Fax, E-Mail oder Luftpostbrief an die Behörden der Staaten, in denen Menschenrechte verletzt werden. Bei den Adressaten gehen Tausende von Appellschreiben aus aller Welt ein. Es ist dieser rasche und massive Protest, der immer wieder Menschenleben schützt.
Unzählige Personen - von China bis Chile, von Syrien bis Simbabwe - konnten seit der ersten Urgent Action im Jahr 1973 gerettet werden. Allein im Jahr 2007 hat Amnesty International 350 neue Eilaktionen gestartet - etwa 35 Prozent davon zogen positive Meldungen nach sich: Freilassungen, Hafterleichterungen, die Aufhebung von Todesurteilen oder auch Anklagen gegen die Verantwortlichen von Menschenrechtsverletzungen." (ai)
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