Sie können sich so wunderbar gebildet unterhalten, artikulieren so gekonnt und leicht, wofür unsereins im Konversationslexikon vor- und zurück- und wieder vorblättern müsste. Da kommen wir einfach nicht mit. Sprechen sie eine Gegensprache? So elegant, so präzise geschliffen sind ihre Dialoge, dass man förmlich die blank polierten Schuhspitzen zwischen den Zeilen hervorblitzen sieht und die mit den Initialen des Trägers versehenen Manschettenknöpfe.
Entkleidet man sie allerdings und entledigt sie all dieser Zeilenzwischenraumaccessoires, weht einen ein milder Hautgeruch an, unter der Kopfnote einer exklusiven Seife, ein Hautgeruch ähnlich dem eines jeden Menschen: nach schmierig-blutiger Geburt, nach Verdauung und Schweiß, nach Leben eben, nach modrigem Tod.
Winden wir Kränze aus den schönen Worten, einen für ihr Haupt und einen für ihr Grab. Häufen wir Ruhm auf ihre Teller und füllen wir ihre Gläser mit Ehre bis zum Rand. Lassen wir sie hochleben, so hoch, dreimal hoch. Und lassen wir sie in dem Glauben, dass ihre und nur ihre Worte für die Ewigkeit gemeißelt sind. (Oder? Ich glaube, sie brauchen das.)
Gehen wir sodann über zum besonnt-beregneten Tagesgeschäft: Hey, schön dich zu sehn! Na du? Haste mal nen Euro? Sorry, ich muss los. Kommste mit auf'n Bier? Wie geht's denn so? Ach, wird schon wieder. Ich dich auch. Weißt du noch, damals? Mistwetter. Morgen ist auch noch ein Tag. Lass dich mal wieder blicken! Halt die Ohren steif! Wie gesagt: Ich dich auch. Wirklich? Wirklich.
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