Wir sind Gärten. Wir wachsen und wuchern und fürchten den Gärtner mehr als schweres Wetter. Wir sterben mehrfach, sinken zu Boden, sickern tief in den Grund, werden Nahrung und keimen und blühen erneut. Wir sind endloses Werden. Wir sind in uns verschlungen, in jeglicher Deutung.
Was du siehst, wenn du mich ansiehst, ist ein Wunsch. Ob du ihn erkennst, ist eine andere Frage. Sie ist nicht wichtig. Nie sind die ersten Fragen wichtig. Alles worauf es ankommt, wartet geduldig, bis der Platz geräumt ist. Dann.
Die Kreisbewegung ist unseren Fingern eingeschrieben. Wir legen zärtliche Spuren auf Schultern und Schenkel. Wir sammeln Küsse ein und mischen sie unter die anderen Farben auf unserer Palette. Wir geben nicht auf, geben alles her. Wir sind die schönsten Geschenke, die wir uns machen können.
Wir sind Gärten. Wir sind die Nischen in den Gärten. Wir sind die blauen Bänke in den Nischen in den Gärten. Wir sind die Besucher auf den Bänken in den Nischen in den Gärten. Wir sind die Träume der Besucher auf den Bänken in den Nischen in den Gärten. Wir sind die Gärten in den Träumen der Besucher auf den Bänken in den Nischen in den Gärten.
Wir sind die Kreisbewegung in unseren Fingern und das Pochen, wenn sie sich treffen unter der wild wuchernden grünen Haut.
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Das jüngste Traumbild von Melusine gefällt mir sehr, hat etwas in mir angestoßen, etwas Vertrautes und war dadurch Mitauslöser meines frei wuchernden Textes. Thx!
ganz und gar wunderbar finde ich das ... hach.
AntwortenLöschenDas freut mich, liebe Diana, danke!
Löschenwunderbar und berührend, im wahrsten sinn des wortes.
AntwortenLöschenDanke!
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AntwortenLöschen"Wir sind die Gärten in den Träumen der Besucher auf den Bänken in den Nischen in den Gärten."
Wunderschön!
Freut mich, dass es dir gefällt. :-)
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