Kleines notwendiges Vorwort:
Es folgt ein Gedicht, das ich seit Wochen in meinem Entwurfordner habe und immer mal wieder hervorhole, um es zu überarbeiten, das ich dann aber doch jedesmal wieder so lasse, wie es ist, weil es in meinen Augen, denen tief in mir drin, so wie es da steht, genau richtig ist, genau ausdrückt, was ich ausdrücken will, genau die Melodie hat, die ich haben will. Was ließ mich dennoch solange zögern vor seiner Veröffentlichung, die mich auch jetzt noch Überwindung kostet, aber erst gestern schrieb ich ja von der Tapferkeit des Schreibens ... Ich habe da so meine Ideen, woran es liegen könnte, manche scheinen offensichtlich, aber ich will sie hier nicht äußern. Das Gedicht soll jetzt freigelassen werden ohne schützenden Rahmen, ohne wärmendes Erklärungskleid. Niemand muss es gut finden, aber ich muss dazu stehen. (Ach du meine Güte, so viele Worte um ein einfaches Gedicht. Aber sie beschreiben ehrlich meinen Zustand und gehören deshalb, ausnahmsweise, dazu.)
Lass mich's wissen,
Es folgt ein Gedicht, das ich seit Wochen in meinem Entwurfordner habe und immer mal wieder hervorhole, um es zu überarbeiten, das ich dann aber doch jedesmal wieder so lasse, wie es ist, weil es in meinen Augen, denen tief in mir drin, so wie es da steht, genau richtig ist, genau ausdrückt, was ich ausdrücken will, genau die Melodie hat, die ich haben will. Was ließ mich dennoch solange zögern vor seiner Veröffentlichung, die mich auch jetzt noch Überwindung kostet, aber erst gestern schrieb ich ja von der Tapferkeit des Schreibens ... Ich habe da so meine Ideen, woran es liegen könnte, manche scheinen offensichtlich, aber ich will sie hier nicht äußern. Das Gedicht soll jetzt freigelassen werden ohne schützenden Rahmen, ohne wärmendes Erklärungskleid. Niemand muss es gut finden, aber ich muss dazu stehen. (Ach du meine Güte, so viele Worte um ein einfaches Gedicht. Aber sie beschreiben ehrlich meinen Zustand und gehören deshalb, ausnahmsweise, dazu.)
*
Lass mich's wissen,
lass mich's wissen, Lieber,
wenn du mich wieder lieben willst,
wenn du vielleicht der andern -
nicht der einen andern
und nicht der irgend andern,
nein -
wenn du der andern Welt,
der andern Dinge
müde bist
und überdrüssig,
wenn du vielleicht
ein Kissen suchst
mit einem Duft,
der dir vertraut,
in dem du träumen kannst,
in dem du ohne Furcht
die Augen schließen
und auch wieder öffnen kannst,
vielleicht,
wenn ich des Wartens
und des Hoffens
noch nicht müde bin
und überdrüssig,
leg ich
mein Kissen neben deins
und rücke nah an dich heran,
vielleicht
wird es dann wieder wie -
ja wie?, wie früher?,
nein -
wird es dann wieder gut,
nur anders, neu,
ein zärtlicher Versuch,
vielleicht,
vielleicht
wird es dann wieder wie -
ja wie?, wie früher?,
nein -
wird es dann wieder gut,
nur anders, neu,
ein zärtlicher Versuch,
vielleicht,
wenn du mich wieder lieben willst,
dann lass mich's wissen, Lieber,
lass mich's wissen.
Ein schönes, ein trauriges Gedicht, wenngleich mit einer Hoffnung beseelt, die mich tief durchatmen läßt!
AntwortenLöschenFreut mich sehr, dass Sie es so lesen können.
LöschenIch h a b e es einfach so gelesen, und auch beim nochmaligen Lesen schwingt die Hoffnung darin wie eine Melodie leicht auf und ab.
LöschenUmso besser. :-)
LöschenEs ist
AntwortenLöschensehr
schön,
lebendig -
die Melodie
und Alles!
AntwortenLöschenNachtrag
Ist es die Sprache
einer Welt
die Risse hat,
in der die schmale Freiheit
der Einsamkeit vorhanden ist?
Ist es die Melodie,
eines warmen Lichtleins,
das diese Risse erweitert,
und als ein erfülltes Meer sich
in diese schöne Poesie verwandelt?
Ja es ist.
:-)
Herzlichen Dank für diese wundervolle Poesie, liebe Iris!
Vielen Dank, liebe Irina, für die beiden Kommentare. :-)
LöschenWas für ein wunderbares Gedicht. Die Tapferkeit erkenne ich. Und die Hoffnung. Und die Liebe spüre ich. Die Geduld. Die tapfer befriedete Traurigkeit. Den Schritt auf das nächste Gedicht zu, nachdem sich dieses durch Loslassen vollendet hat.
AntwortenLöschenEs freut mich, Bess, dass das alles aus meinem Gedicht herauszulesen ist. Und es stimmt: Erst nachdem ich es losgelassen habe, kann ich zum nächsten übergehen.
LöschenDanke für den schönen Kommentar!
das vorwort kann ich gut verstehen, und ja, vielleicht gehört es in diesem fall wirklich zu dem gedicht, vielleicht spiegelt das gedicht all das wieder.
AntwortenLöschenweil es etwas sagt, bevor es weiß, es bittet ja darum, dass man es wissen lässt, wenn es so weit ist, ohne sicher sein zu können, ob es jemals so weit sein wird.
dazu gehört mut, tapferkeit, was ist eigentlich der unterschied? und ich bin mir sicher, dass es einen unterschied gibt, zwischen mut und tapferkeit.
seltsamerweise habe ich gerade vor kurzem darüber nachgedacht, dass das eine der wertvollsten dinge beim bloggen ist, die ich in der zeit, die ich blogge, mitgenommen habe, diese entwicklung, sich immer mehr zu trauen, nicht einmal zuzutrauen, sondern einfach zu wagen, tapfer zu sein, dinge zu äußern und zu vertreten, auch wenn ich nicht sicher bin, das wird anklang finden.
na ja, eigentlich wollte ich dich auch nur wissen lassen, dass etwas (viel) angekommen ist bei mir ;-)
(Wie Du siehst, ist Dein Kommentar doch durchgekommen. Der zweite auch, soll ich den dann unveröffentlicht lassen? Er sagt ja im Prinzip dasselbe.)
LöschenDein Kommentar freut mich sehr, das was bei Dir angekommen ist und die Verknüpfung, die Du ziehst zwischen meinem Vorwort und dem Gedicht. Denn darum geht es: Ein in Vorleistung treten, ohne Sicherheit. Es ist ein Wagnis. Mutig oder tapfer? Für mich liegt der Unterschied darin, dass Tapferkeit auch so etwas wie Ertragen, geduldig ausharren beinhaltet, und Mut eher etwas riskiert. Vielleicht steckt also von beidem etwas drin. U.a. im Bloggen.
Das empfinde ich wie Du als einen ganz wertvollen Aspekt beim Bloggen: Dass man schrittweise mehr wagt, mehr aus sich herausgeht, mehr ausprobiert, auch das Risiko eingeht, dass etwas misslingt. Man kann wunderbar daran wachsen.
(Das sehe ich bei Dir übrigens auch. Sherry hat das kürzlich so schön ausgedrückt mit dem Bild der aufgehenden Blume. :-))
Ach herrje, ich und meine Ungeduld. Entschuldige. Nein, den zweiten Kommentar kannst du dann getrost wegwerfen.
LöschenVorleistung und Wagnis schreibst Du, das sind schöne Worte und sie sind treffend. Und auch mit der Unterscheidung von Tapferkeit und Mut triffst Du den Nagel auf den Kopf, den ich vorher nicht erkennen konnte.
Danke und auf weiteres Wachstum voller Wagnis :-)
Gut, dann mach ich das. Ich würde ja lieber auf die Moderation der Kommentare verzichten, aber solange ich diese blöden Spamkommentare kriege, muss ich es einfach so handhaben. Ich hoffe, das legt sich irgendwann wieder.
LöschenAuf weiteres Wachstum! :-)
so sehnsuchtsvoll
AntwortenLöschenwarme menschenduftkissen....
Der schönste Duft, wenn man den Menschen mag.
LöschenSelten kann ich überhaupt nur ein einziges Wort sagen zu Deinen poetischen Texten. Und wunder-voll berührenden Gedichten. Wie dieses hier...
AntwortenLöschenEs freut mich sehr, liebe Karin, dass Du hier bei mir liest. Und Dein Kommentar, auch wenn Dir die Worte fehlen, sagt sehr viel. Danke!
Löschenwenn das gedicht nicht da wäre, würde es fehlen.
AntwortenLöschenDanke! Was für ein schöne Anerkennung.
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