Mittwoch, 11. April 2012

Peter und Marion

Warum sie mir gerade jetzt wieder einfallen, weiß ich nicht, oder doch, schließlich war gerade Ostern, überall sind noch Hasenspuren zu finden, direkt neben meinem Laptop hockt ein unversehrtes Exemplar seiner Gattung, eingehüllt in Goldfolie, ein rotes Schleifenband mit Glöckchen um den Hals, also ist es gar nicht so verwunderlich, dass ich in diesem Augenblick an Peter und Marion denken muss, die zwei Hasen (richtiger: Kaninchen), die während meiner Kölner Kindheit ein Jahr lang zur Familie gehörten, genauer: so lange, bis wir in den Winterurlaub fuhren, in ein Ferienhäuschen in der verschneiten Eifel, und niemanden hatten, der sich um Peter und Marion kümmern konnte, mitnehmen ging nicht, aber unsere Eltern hatten eine Lösung gefunden, nämlich einen Bauernhof, der auch Kleintiere hielt und sich ihrer annehmen würde, und zwar, wie uns während der Ferien mitgeteilt wurde, auch über unseren Schneeaufenthalt hinaus, da die lieben Hasen (richtiger: Kaninchen) es draußen auf dem Land doch viel besser hatten als bei uns in der Stadt mit der begrenzten Auslaufmöglichkeit, was meiner Schwester und mir einleuchtete, schließlich liebten wir unsere Tiere und wollten nur ihr Bestes, so dass wir uns bereits während des Ferienaufenthaltes mit dem Verlust abfanden und uns auch nichts dabei dachten, als es bereits am zweiten Tag, nach Schneeballschlacht und Schlittenfahrt, zum Mittagessen ein leckeres Hirschgulasch gab.

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