Samstag, 26. November 2011

Vertraut

Wie vertraut sie sich sind. Er singt im Duett mit dem Küchenradio. Sie zieht den Bauch nicht mehr ein. Vorm Fenster halten Vögel inne, mitten im Flug. Blätter winken, bevor sie sich niederlassen. Wolken formieren sich zu Ratefiguren. Die Sonne hält sich zurück. Seht, wie sehr sie wohnen!
Aufgerissener Asphalt und Nagetiere, eingetrocknetes Blut, Erde unter den Fingernägeln, Dornen im Haar und Verwüstung im Blick; Überreste eines Sommers, den sie gerne übersprungen hätten.
Sie öffnet das Fenster, scheucht mit den Krähen die Erinnerung fort. Er legt das Messer zur Seite und nimmt ihre Hand. Gemeinsam wissen sie um etwas Dunkles. Sie schließen die Augen und legen die Münder aufeinander. Aus ihren Lungen steigt Licht.

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