Wenn ich nur wüsste, ob ich noch schwimmen kann. Wie finde ich‘s heraus?
Wem schulde ich etwas? Den Versuch nur mir. Das Scheitern auch. Und sonst?
Bin ich einer Idee verpflichtet? Welcher? Wessen?
Mein Tag hat 24 Stunden. Aber was kümmert‘s mich?
Im Garten steht eine blaue Bank. An vielen Stellen blättert die Farbe ab. Ich sehe mich an einem heißen Sommertag auf dieser Bank sitzen, beschattet vom Fliederbusch, mit den nackten Füßen durchs Gras streichend, nichts denkend, nichts fühlend, nur spürend: ganz Körper in Sonnenlicht und schattigem Grün und summender Stille. Prägung. Zeitlos. (Daraus soll einmal mein Grabtuch gewebt sein, denke ich, und setze es in Klammern, zu morbide erscheint mir der Gedanke für potentielle Leser, wie wenig Zutrauen immer noch ...)
Mein Tag hat 24 Stunden. Neuerdings randvoll gefüllt mit so genanntem „Real Life“ (dabei glaube ich gar nicht an die Trennung von „Realem“ und Virtuellem Leben, mir ist beides gleichermaßen real). Ich bin höchst zufrieden damit (um nicht zu sagen glücklich, davor hüte ich mich, ein wenig abergläubisch, naja ...). Ich werde einen neuen Rhythmus finden. Ich vermisse das Schreiben. Das Schreiben als etwas, in das ich mich fallen lassen kann und in dem sich mir in diesem Fallen etwas offenbart, Teile einer Welt, die Teil ist von mir ...
Im Garten steht eine blaue Bank. Auf der sitzt mit nackten Füßen die Welt und wartet, während der Flieder zu blühen beginnt und das Gras wächst und die Stille summt und das Kreisen nicht endet ...
Das nicht endende Kreisen und das Summen im Garten auf der Bank mit nackten Füßen.
AntwortenLöschenDu bist die Welt. Das zu begreifen, ob durchs Schreiben oder durch das sich Hingeben in den Moment ist Glück.
Du musst es nicht schreiben, man spürt es auch so in Deinen Zeilen.
(Nachtrag_ ich meinte damit Dein Zögern das Glücklichsein zu benennen. Schreiben ist ein Element in dem Du Dich mit großer Anmut bewegst)
AntwortenLöschenIch danke dir, liebe Tikerscherk! Schreiben ist für mich ein Element wie Wasser und manchmal auch wie die Luft zum Atmen. Ich komme zur Zeit nur kaum dazu. Es fehlt mir. Zugleich kann ich mich aber nicht beklagen über das Leben, das mich vom Schreiben (und Lesen und Kommentieren!) abhält. :-) Ich vertraue darauf, dass es wieder kommt.
LöschenHerzlich, Iris
Das klingt so gut mit der Zufriedenheit - so würde ich es nennen. Wünschenswert, absolut!
AntwortenLöschenIch glaube auch, dass sich diese "Welten" mischen und zusammengehören.
Für alle Zeiten ob real oder virtuell, mag ich dir Liebes wünschen!
Beste Grüße,
Silbia
Zufriedenheit, ja. Alles fühlt sich sehr rund an. Das Schreiben wird (hoffentlich!) bald wieder seinen Platz darin finden.
LöschenLiebe Silvia, ich danke dir herzlich für die guten Wünsche.
Liebe Grüße, Iris