„Was war das Schönste?“ fragt er. Mich.
Er ist seit Tagen unterwegs, also bereits viele Kilometer entfernt. Wir sprechen miteinander, ohne uns dabei ansehen zu können. Hat er mir zugezwinkert bei seiner letzten Frage? Stand ihm die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben?
Aufgrund der räumlichen Distanz lässt sich auch der Tonfall kaum bewerten. Was ankommt, sind die Worte, ist der Text, dem erst das Hören einen Klang hinzufügt.
„Ich kann es nicht entscheiden. Da war so vieles ...“
Seine Frage hat sich in das Schweifen meines Blickes eingehakt, sie bremst ihn, zieht ihn fort, schiebt ihn näher heran ... Da war, da ist so vieles ...
Ich höre ein Lächeln, ja, ganz gewiss, sein Lächeln höre ich.
Er taucht die Ruder ein, seine Muskeln sind kräftiger geworden, sein Haar von der Sonne gebleicht. Ein Lächeln liegt auf seinem Gesicht. Wem oder was gilt es?
„Du bist schön.“
Sehen wir klarer, deutlicher auf die Distanz?
Ich öffne die Tür zum Garten und trete hinaus, mache zwei Schritte durchs Gras, drei, vier, streiche mit den Fingern über die inzwischen fast hüfthohen Halme.
Vielleicht schaffe ich es morgen bis zum Schuppen. Ich muss nachsehen, ob er mir eine Nachricht hinterlassen hat.
„Du auch.“
Ich betrachte meine Hände. Wie beendet man ein lang andauerndes Warten?
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