Ich konstatiere: Es ist ein Leichtes, nicht zu bloggen.
Immer seltener betrete ich meinen Garten und die Gärten der anderen. Am Anfang (vor etwa einem Jahr) fehlte mir die Zeit und ich beklagte das noch in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen. Das Schreiben fehlte mir. Der innere Drang war noch da, ich kam nur kaum noch dazu, ihm nachzugehen. Und dann war irgendwann auch dieser Drang verschwunden. Es fühlt sich gut an. Und irritierend zugleich. Irritierend gut.
Es gab diese Zeit, in der Schreiben mir eine Lebensnotwendigkeit war. Nun scheint die Not gewendet. Ganz im Ernst: Manche tiefsitzende Not ist tatsächlich (ab)gewendet. Ohne mein Schreiben wäre ich heute nicht an diesem Punkt, und zwar das Schreiben in dieser Form, auf diese Weise, also öffentlich im Blog, zunehmend persönlich (nie oder höchst selten aber privat!), mich ausprobierend, Grenzen auslotend, neugierig, freudig, in steter Entwicklung begriffen, wachsend an mir selbst und an der Auseinandersetzung mit Text und Leserschaft usw.
Brauche ich das Schreiben nicht mehr?
Was ist mit den angefangenen Geschichten?
Was ist mit dem, das brannte und nun nur noch glimmt?
Wie ging das noch mal mit dem Bloggen?
Vor einigen Wochen (oder sind es schon wieder Monate?) begann ich, wieder mehr in anderen Blogs zu lesen. Aber auch das schlief mit der Zeit ein. Hin und wieder mache ich kleine Stippvisiten, möchte den Faden nicht ganz abreißen lassen (vermute zumindest, dass dies der Grund ist).
Es ist wie es ist, um es ganz einfallslos mit einer Plattitüde zu sagen.
Und hier ist nach wie vor mein Garten, dieser allein meinige (wie wichtig mir das immer war!), und ich liebe ihn nach wie vor. Für das, was er mir ermöglicht hat und für das, was er mir immer noch ist: ein Raum der freien Entfaltung und des Rückzugs.
Dies als Momentaufnahme mal eben eingeschoben und in die Freiheit, die Öffentlichkeit entlassen.
Bis die Tage (Wochen, Monate ...)
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Ach ja, und irgendwann blogge ich vielleicht doch mal darüber, wieso ich in Bezug auf Frauenrechte eine Veränderung im Sprachgebrauch für wichtig halte und warum ich eine Mail ans Museum Barberini geschrieben habe, in dessen aktuellen Ausstellungen doch tatsächlich exakt die Hälfte fehlt ...
Wie gesagt: Irgendwann.
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