Samstag, 5. März 2016

Am Meer

Fort
Schlaf 
Wer bist du?

Wo wir nie getrennt sind: am Meer. Da sind wir eins. Sind uns eins. Spazieren einträchtig am Strand, bücken uns nach durchlöcherten Steinen und Muscheln, um diese auf eine Schnur zu fädeln. Lassen unsere nackten Füße von den Wellen umspülen. Jede siebte geht uns bis zum Knie. Wir haben die Haare hochgebunden, unser Nacken ist von der Sonne gerötet, die Lippen schmecken nach Salz. Wir brechen Austern vom Fels, schlürfen sie an Ort und Stelle, mit geschlossenen Augen und ohne Champagner zum Nachspülen. Luxus pur bedeutet genau das: den Mund voll Meer. Nichts sonst. Der Wind küsst uns die Stadt von der Haut. Wir könnten bleiben. Könnten wir? Bleiben? Sie und ich? (Sie hat mir immer noch nicht erzählt, wo sie war an diesem einen Tag. Und es war ja nicht das erste Mal, dass sie plötzlich fort war.)

6 Kommentare:

  1. Schön. Besonders der Wind, der uns die Stadt von der Haut küsst gefällt mir sehr.

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    1. Danke. Ich habe mich da gestern in eine Sehnsucht hinein geschrieben ... :-)

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  2. Da fällt mir ein: She's like the wind...
    Ja, oder wie die Wellen des Meeres, die kommen und gehen, wie es ihnen beliebt.

    Beste Grüße,
    Silbia


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    1. Dirty Dancing :-)
      Der Wind und das Meer, beide besitzen heilsame (und zerstörerische) Kräfte. In ihrer Bewegung, ihrer Beständigkeit, ihrem Rauschen fühle ich mich zuhause.

      Liebe Grüße, Iris

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  3. ... da schneie ich mal wieder vorbei und finde wieder so wunderschöne "purzeltexte" vor - den mund voll meer - das nehnme ich von diesem teil mit, wunderbar! und ja, das kann ich gut nachvollziehen, dieses "eins" sein mit sich selbst - am meer. von ihm geht eine urkraft aus, die alles andere unwichtig erscheinen lässt. es zieht einen /ganz/ zu ihm hin. so empfinde ich das jedenfalls.
    schön wieder hier bei dir zu lesen! :)
    liebe grüße
    diana

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    1. Danke fürs Hereinschneien! :-) Ich schneie momentan so gut wie gar nicht und nirgends hinein. Bin so sehr mit anderen Dingen beschäftigt ... Es gibt solche Phasen. Deshalb auch nur „Purzeltexte“, mehr geht grade nicht. Umso mehr freue ich mich über „treue Seelen“, die bei mir kommentieren, auch wenn zur Zeit nicht viel zurückkommt.
      Ebbe und Flut ... :-)
      Ganz liebe Grüße an dich!
      Iris

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