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Sonntag, 18. Januar 2015

Tausend Tode schreiben


 Tausend Tode schreiben Version 2/4.

„‘Tausend Tode schreiben’ ist ein groß angelegtes Projekt. Die Idee ist, dass tausend Autoren tausend kurze Texte über den Tod schreiben: Persönliche Begegnungen, wissenschaftliche Betrachtungen, Fiktion. Diese vielfältigen Texte sollen zusammenwirken als ein transpersonaler Text, der – so die Annahme – einiges über das aktuelle Bild des Todes in unserer Gesellschaft verraten wird.
‘Tausend Tode schreiben’ ist ein work in progress. Eine weitere Version folgt am 16.2.2015 (3/4), die endgültige und vollständige Fassung (4/4) erscheint am 13.3.2015 zur Leipziger Buchmesse. Käufer*innen älterer Versionen der ’1000 Tode’ bekommen die jeweils neuen gratis per E-Mail. 
Die Herausgeber- und Autorenanteile an den Erlösen werden dem Kindersterbehospiz Sonnenhof in Berlin-Pankow gespendet."

(Soweit die Beschreibung auf minimore.de)


Zu Weihnachten 2014 bekam ich meinen ersten E-Reader geschenkt und lud mir gleich die Version 1/4 von „Tausend Tode schreiben"  runter.
Zunächst ein wenig skeptisch ob dieses Großgruppenprojekts, war ich dann doch positiv angetan von der Vielfalt der Erfahrungen und Betrachtungsweisen, der Art, sich der Thematik zu stellen und damit umzugehen, den nüchternen wie poetischen Worten. Vieles hat mich wirklich berührt, in seiner Tragik, in der Menschlichkeit und Tiefe, auch in der Schlichtheit oder der trotz aller Trauer aufscheinenden Schönheit.
Ich kann diese Fülle an Texten allerdings nicht runterlesen wie einen Roman oder Erzählungsband. Ich brauche Pausen, lese immer mal wieder einen oder mehrere Texte, dann folgt ein Nachsinnen oder Reflektieren. Was dort geschrieben ist, geht nicht spurlos an mir vorüber. Wie auch, handelt es sich doch um ein Thema, das ausnahmslos jeden betrifft. Kein Leben, das nicht irgendwann mit dem Tod endet.
Diese Art des Lesens – immer mal wieder ein paar Seiten – lässt mich wünschen, ich könnte das Buch in gedruckter Form in der Hand halten. Dann könnte ich darin herumblättern, mal hier, mal dort intuitiv hängen bleiben und mich spontan hineinziehen lassen in einen Text. Auch mal zurückblättern, weil eine Assoziation zu etwas vorher Gelesenem kommt usw. So mache ich es mit Gedichtbänden, und so würde ich es mit dieser Anthologie auch gerne tun.
Aber wer weiß, was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden ...

In Version 2/4 bin ich jetzt ebenfalls mit einem Text vertreten. Den habe ich 2012 geschrieben und damals auch hier im Blog veröffentlicht. Ich berichte darin über die Erfahrung mit dem Tod meiner Mutter. 

Bleibt mir, wirklich sehr, sehr herzlich Danke zu sagen an Christiane Frohmann vom Frohmann Verlag für dieses bemerkenswerte Projekt und ihren enormen Einsatz dafür! 



Übrigens: Es können weiterhin Texte eingereicht werden. Eine kurze Beschreibung, wie man teilnehmen kann, gibt Stefan Mesch auf Facebook.

2 Kommentare:

  1. Es war genau dieser wunderbare Text zu dem ich den ersten Kommentar hier abgab, weil er mich so sehr berührte und auch dieses Mal, beim erneuten Lesen, wieder anfasst.
    Wie schön, dass wir beide zusammen in diesem zweiten Band unter gekommen sind.
    Es geht mir wie Dir: ich möchte die Texte so gerne in die Hand nehmen, in dem Buch blättern, die Seiten, deren Inhalt mich bewegt bewgen dürfen. Vielleicht und hoffentlich kommt es eines Tages dazu.

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    1. Liebe tikerscherk, der Kommentar hatte mich sehr gefreut. Ja, das war der erste Kontakt. Schön. :-) So wie ich mich jetzt gefreut habe, bei dir drüben zu lesen, dass du beim Projekt dabei bist. Und mit so einem schönen Text!

      Die Vielfalt begeistert mich wirklich. Nicht alles spricht mich gleichermaßen an, aber die allermeisten Texte berühren mich sehr. Und die Arbeit und das Herzblut, die Christiane Frohmann in dieses Projekt steckt, finde ich absolut bewundernswert.
      Ich drücke die Daumen für eine Druckversion.

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