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Dienstag, 29. Oktober 2013

Leere Hände

Sie betrachtet ihre Handflächen, die Linien darin, die in alle Himmelsrichtungen weisen, ineinander und auseinander fließend, die Mulde, die ihre Hand bildet, wenn sie die Muskeln entspannt, eine Mulde, in die sich ein runder Stein oder eine volle Blüte oder ein Vogelkopf schmiegen könnten. Eine Hand, die leer ist und frei und offen, weil etwas fertiggestellt ist und abgelegt. Eine Hand, die nicht zwingend neu gefüllt werden muss, jedenfalls nicht sofort, es hat Zeit, vielleicht kann sie zunächst unter fließendes Wasser gehalten werden, in den Wind, ins Licht. Kann sie für einen Moment auf eine sonnenbeschienene Mauer gelegt werden, über eine Wange streichen, in Herznähe auf einer Brust ruhen. Legt sie beide Handflächen aneinander, aufeinander, ineinander und lässt sie ein Weilchen ruhen, spürt sie sich selbst und dass es Momente gibt, in denen nichts zwischen ihr steht.

6 Kommentare:

  1. ein schönes plädoyer für momente der leere, was ja nur ein anderes wort für fülle ist...

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  2. .. Ein spürbar schönes Bild der leeren Hände ...
    Liebe Grüße von Irena

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  3. Gestern in der Buchhandlung sah ich einen Titel, der Deinem Eintrag gegenläufig zu sein scheint: Mein Leben mit mir ist die Hölle für mich.
    Gruß von Sonja

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    1. Allerdings. Bin ganz zufrieden. War und ist aber nicht immer so.
      Gruß zurück!

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