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Montag, 26. Januar 2015

Kenne die „Fakten" versus Kenne deine Rechte

Als ich vorhin auf Twitter einen Link zur Amnesty International Seite über Raid Badawi postete, wurde mir per Reply ein Link zu einem Youtube Video geschickt, das ich bis dato noch nicht kannte. Die Twitterin schrieb dazu:
WARUM GEPEITSCHT WIRD FAKTEN zum #islam [dann der Link]… eigene Meinung bilden" 
Okay, dachte ich, schau ich also mal, inwiefern mir dieses Video helfen soll, mir meine eigene Meinung zu bilden.


Das Video wurde 2010 von TheWhiteROses hochgeladen und trägt den Titel „Drei Dinge über den Islam". Es ist gut gemacht, sehr strukturiert, der Text wird vorgetragen und gleichzeitig zum Mitlesen eingespielt. Die scheinbare Sachlichkeit wird durch die angenehme, klare und akzentfreie Stimme der Sprecherin unterstrichen. 
In drei Punkten wird leicht verständlich und einleuchtend erklärt, weshalb der Islam keine Religion wie Christen- oder Judentum sei, sondern eine Einheit religiöser und politischer Ideologie.
Aha. Sehr informative acht Minuten. 
Tatsächlich?


Weshalb ich hier nicht auf das Video verlinke:

– weil es angibt, zu informieren, tatsächlich aber ohne jegliche Fakten und Belege (z.B. nachprüfbare Zitate) behauptet

– weil das Behauptete wegen der fehlenden Belege genauso gut wahr wie unwahr sein kann

– weil ich, um die Richtigkeit der Behauptungen zu überprüfen, unfassbar viele Informationen von unfassbar vielen Stellen einholen müsste

– weil die Vielzahl der teils widersprüchlichen Informationen, holte ich sie denn ein, häufig ihrerseits unbelegte oder ideologisch gefärbte Behauptungen sind; das stürzt mich in Verwirrung 

– weil ich mich frage, welches Maß an Information nötig ist, dass ich darauf eine eigene Überzeugung aufbauen könnte/würde, und wie sich die Glaubhaftigkeit der Quellen zweifelsfrei überprüfen lässt

– weil ich im Nachdenken über all diese Punkte feststelle, dass ich zwar in vielerlei Hinsicht zu wenig informiert und mit der Auswahl meiner Quellen teilweise überfordert bin, in einem Punkt jedoch sehr klar Stellung beziehen kann:

Wem ich vertraue und was ich vertrete, muss sich an den Menschenrechten messen lassen. Und zwar einzig daran. Es gibt keine Ideologie, der ich anhänge, nur eine verbindliche Erklärung von Freiheitsrechten, die ich für sinnvoll und als einzige geeignet halte, ein friedliches Miteinander zu gewährleisten. Diese vertrete ich denn auch uneingeschränkt.
„Als Menschenrechte werden subjektive Rechte bezeichnet, die jedem Menschen gleichermaßen zustehen. Das Konzept der Menschenrechte geht davon aus, dass alle Menschen allein aufgrund ihres Menschseins mit gleichen Rechten ausgestattet und dass diese egalitär begründeten Rechte universell, unveräußerlich und unteilbar sind.[1] Die Idee der Menschenrechte ist eng verbunden mit dem Humanismus und der im Zeitalter der Aufklärung entwickelten Idee des Naturrechtes." (Quelle: Wikipedia; hier geht’s zum ganzen Artikel)
Nichts gegen Informationen, auch nichts gegen deren Fülle, Komplexität und Verschiedenheit. Im Gegenteil! Auch nichts gegen Meinungen und Überzeugungen. Nichts gegen Demonstrationen und leidenschafte Appelle. Nichts gegen Detailversessenheit, nichts gegen ausufernde, blumige Reden. Nichts gegen all das. Nichts gegen die, die lieber schweigen, die sich zurückziehen aus Überforderung. Nichts gegen die Ängstlichen und nichts gegen die Furchtlosen ohne Blatt vor dem Mund. Wirklich nichts gehen all das und all die.
Und in diesem ganzen Wust hält mich wie ein Mantra ein Satz, den ich mir immer wieder sage: 
Know your rights. Kenne deine Rechte. 
Denn wenn ich meine Rechte kenne, kenne ich die eines jeden. Mehr braucht es – zumindest als Basis – nicht.

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