Du hörst den Schrei genau. Natürlich hörst du ihn, schließlich herrscht um dich herum Stille und auch du bist stumm, seit langem. Also hörst du den Schrei, weigerst dich aber, ihn zu orten. Tja ...
Blättern Sie ein wenig zurück, schließen Sie die Augen, tippen Sie mit dem Finger (einem beliebigen, wenn auch vorzugsweise dem rechten Zeigefinger) auf eine Stelle und lesen Sie, was da steht. Erinnert es Sie? Woran? Erkennen Sie es/sich wieder? Wie weit sind Sie inzwischen von dieser Stelle entfernt? Lichtjahre? Einen Katzensprung? Wer sind Sie und seit wann? Möchten Sie darüber sprechen? Mit wem?
Der Schrei verstummt, ihm wachsen Ohren aus dem Bauch heraus, du öffnest den Mund, sehnst dich nach Wahrheit, weißt aber nicht ... Tja ...
Darf ich Ihnen das Du anbieten? (Erinnern Sie sich, dass wir damit begannen? Dass die Fremdheit erst später kam, schleichend, erinnern Sie sich? (Du dich?)) Darf ich? Ihnen? Das Du? Anbieten?
Die Stille ist erdrückend und fordernd zugleich. Sie ist aber auch eine dargebotene Hand. Bereit zu nehmen, was auch immer da ist. Du zögerst, da ist dein Anspruch (siehe oben), der steht dir im Weg, dennoch willst du nicht von ihm lassen. Darüber sollte kein Urteil von niemandem gefällt werden. Als Dilemma wollen wir die Angelegenheit nicht bezeichnen, dafür ist sie zu ... Zu was? Uneindeutig? Prekär? Diese Neigung zu Definitionen! Schon schwirrt dir der Kopf. Stummes Rauschen. Tja ...
Lassen Sie das sich. Lassen Sie einfach. Lassen Sie. Und lassen Sie auch das. Und lassen Sie sich um Himmels Willen nichts vorschreiben! Wir können auch noch ein wenig warten mit dem Du. Wir haben Zeit.