Das vorherrschende Gefühl dieser Tage (mal wieder), Klartext zu reden hieße, die Wirklichkeit (oder die Wahrheit? oder beide? oder die untrennbare Einheit aus beiden?) in eine viel zu kleine Form zu pressen, den Teil, der es in die Form schaffte, zu ersticken, das, was außerhalb bliebe, zu verraten.
Ich kann, wenn ich aufrichtig sein will, nur Geschichten erzählen, in Bildern und Rätseln sprechen. Oder stumm bleiben. Der Heimat in meinem Kopf nicht die Luft abschnüren, indem ich versuche, sie eins zu eins zu beschreiben.
Außerdem: Gerade viel zu wenig Zeit, irgendeinen Gedanken, der komplexer ist als die Überlegung, was es heute zum Mittagessen geben soll, zuende zu denken. Die Anfänge türmen sich in meinem Kopf. Ich lasse sie wachsen, einstürzen, durcheinander wirbeln, ruhen, spielen, warten.
Ich habe solche Lust, eine neue Geschichte zu beginnen!
Nach der oder am liebsten schon parallel zur Nachtigall, die ich im neuen Jahr überarbeiten will.
Der Wunsch, präsent zu bleiben in meinem Bloggarten, in den Augen der Besucherinnen, mir selbst, da mich alles Aufgeschriebene gleichermaßen verankert wie befreit.
Eine Taube auf dem Balkongeländer vor meinem Fenster. Ein Blick zu mir herein, dann hebt sie ab.
Und ich muss jetzt zur Arbeit. Bücher empfehlen, verkaufen, geschenkverpacken. Weihnachtsgeschäft. Unbegreifliches Kompositum.
Und warum entsteht beim Lesen dieser Zeilen bei mir unwillkürlich ein Blitzgedanke, nein, mehrere solcher, an das Schreiben von Sylvia Plath?
AntwortenLöschenGruß von Sonja
Hm, ja warum? Das würde mich auch interessieren!
LöschenLiebe Grüße,
Iris