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Samstag, 15. Juni 2013

Fallen (nach dem Traum 15)

Wie ich auf einmal falle, in alles falle ohne Unterlass und nicht mehr sein will ohne dieses Fallen, und ist doch gar kein Herbst - fall - atumn, harvest, fall - to fall - nein: fallen, wirklich fallen ließ ich mich im Frühling - spring - to spring, sprang, sprung - I sprang from your wholehearted gaze - entspringe neu in diesem Fallen, entspringe neu und sehend deinem Blick -  bleibst du, wenn schließlich alles um uns fällt? - ich zweifle seit -


Du warst spazieren. Ich habe heimlich in deinen Notizen geblättert. Darin hast du die Fundstücke aufgelistet und deren mögliche Verwendung beschrieben. Die Angelschnur hatten wir benutzt, um die Nachtigall festzubinden. Inzwischen ist sie wieder losgebunden, und die Schnur bewahren wir aufgerollt neben den anderen Fundstücken in einer kleinen Grube, die wir mit dem Klappspaten ausgehoben und mit Blättern verkleidet haben.
Der Klappspaten. Ich will vergessen, welchen Verwendungszweck du unter anderen dazu notiert hast. Will es vergessen, vergessen, VERGESSEN!
Auch das Stück Treibholz, die Sonnenblumensamen - VERGESSEN! 

Die Flüssigkeit in der Spritze soll ein Erwachen bewirken. Das verstehe ich nicht. Wäre es also möglich, sie der Nachtigall zu verabreichen und diese damit zu wecken? Wenn ja, warum tun wir es nicht? Oder ist ihre Wirkung gar so stark, dass ich dich damit - im Falle deines - 
Nein! Ich kann hier, ich will hier nicht weiterdenken.

Was ist mit dem Pop-up-Bilderbuch? Seit unserem Erlebnis in dem seltsamen Haus, als wir mit unseren Armen tief in einen weiten, hinter den Vorhängen im Buch verborgenen Raum eintauchten, haben wir es nicht mehr aufgeschlagen. In deinen Notizen hast du dazu lediglich vermerkt: 'hinter dem Vorhang vortreten'.

Als du von deinem Spaziergang zurückkehrst, findest du mich verstört, obwohl ich mich bemühe, es zu verbergen. Als hätte ich je etwas vor dir verbergen können. Du fragst nicht, streichst mir nur durchs Haar und sagst: 'Schon gut.' Ich muss nichts sagen, du weißt es sowieso. Etwas in mir bäumt sich auf gegen dieses Allwissen, aber der größte Teil von mir lässt sich fallen in deine Allumfassung, weil sie so gar nichts gemein hat mit der Allumfassung wie ich sie von den Hütern kenne.

'Bleib doch bitte für immer', sage ich nicht, sondern schweige ich in mich hinein, auch wenn es dort meinen kompletten Innenraum bis zum Bersten füllt.

'Haben wir nicht eine wundervolle Zeit zusammen', sagst du.

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