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Sonntag, 2. Dezember 2012

Was lässt Du am liebsten?

Was lässt Du am liebsten? 

Diese Frage stellte ich spontan auf Twitter ein, nicht unbedingt Antworten erwartend. Schließlich werden auf Twitter gerne diejenigen belächelt und beschimpft, die auf Fragen antworten. Soll ja alles nur Denkanstoß von höherer Ebene sein oder rhetorische Frage, weiß man doch schon alles selbst und zwar besser als der Rest, weshalb man gerne belehrt, und weil man so toll ist, belehrt man kunstvoll, rhetorisch kunstvoll. Nunja, was ich davon halte, lässt sich vermutlich schon aus meinem Ton herauslesen. Ich mag keine Überzeugungen mit einem Punkt dahinter, der eine Grenze zieht. Und noch weniger mag ich Überzeugungen, die als Frage verkleidet daherkommen. Ich bin ein Fan von Kommas, die zeigen: Hier ist noch nicht zuende gedacht, ich bin interessiert an allem, was jenseits meiner Meinung liegt, ergänzend, bestreitend, darüberhinausgehend. Und ich bin ein Fan von Fragen, offenen Fragen, die tatsächlich nicht unbedingt an einer abschließenden Antwort, aber an einer Einbeziehung des Gegenübers in einen Denkprozess interessiert sind.
Natürlich bin ich selbst nicht frei von starren Ansichten und erliege viel zu oft der Versuchung, mich rhetorisch über andere erheben zu wollen. Nur ist und bleibt das ein Machtspiel, das nicht zueinander führen kann und selbst im "Sieg" einen schalen Geschmack hinterlässt.

Okay, das klingt vielleicht nach etwas zuviel Überbau für diese doch sehr simple Aktion. Gerade dieses Simple, Unkalkulierte macht für mich aber den Charme des Ganzen aus. Es geht um nichts Weltbewegendes, trotzdem berührt es mich, weil es ein kleines feines Erlebnis von Zugewandtheit und freundlichem Miteinander ist.
Ich fand es schön, zu sehen, wie einfach und spontan und unverfälscht sehr tolle Menschen aus meiner Timeline auf diese einfache, spontane Frage reagierten.

Hier sind die Antworten in chronologischer Reihenfolge:

Was lässt Du am liebsten?

- Baumeln.

- Los.

- Mich gehen.

- nichts.

- bleiben.

- Blöde Zeitgenossen stehen

- 5e grade sein.

- zu.

- die Sau raus.

- mein Leben an mir vorbeiziehen, fasziniert und tatenlos zusehend.

- mich treiben

- zu. Von Herzen.

- den Dingen ihren Lauf!

- Jemanden ins Herz hinein.

- Meine Liebe sprudeln. Ich habe soviel davon.

- das ruder los.

- die Pflicht, damit ich die Kür genießen kann.

- die g-saite schnurren.

- raum

- den Hund von der Leine

- dem Kind seine Freiheit

- Auf jede Frage eine Antwort zu finden!

- Blicke schweifen.


Danke an: @Vittenko, @Silbermund, @kleinemy, @werwild, @HerrVanBohm, @Charlott7777, @UteWeber, @kaedinger, @schriftsteller, @mainwasser, @monikavincent, @_Anna_Log, @strickleiter, @vassility, @textzicke, @poetin, @outist, @Lady_of_Prussia, @e_mm_e1, @FrauFrog (2x), @JenseitsBeyond, @MonaThal


Achja, was lasse ich eigentlich am liebsten?
In manchen der obigen Antworten finde ich mich bereits wieder. Eins fällt mir aber noch ein: frei.

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