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Freitag, 3. August 2012
Im Strom
Ertappte sie sich dabei, wie sie sich von Hochgeschwindigkeit überrollen ließ. Kam diese von hinten gestürmt, auf sie gestürzt, alles mit sich in den Strudel reißend, dass die Ränder ihrer Poren flatterten und die Haarwurzeln um Halt flehten. Schrie sie auf vor Entzücken! War sie so eine leicht ansteckbare Person, dass sie sich anstacheln ließ von über die Straße huschenden Rufen und um die Ecke flitzenden Lachern. Galt alles ihr, nur ihr, musste alles eingefangen werden und auf der Stelle verzehrt. Da musste sich fallengelassen werden mitten hinein in den brausenden Strom und sich hingegeben werden dem Toben mit einer vollkommen angepassten Beschleunigung von niemals auf sofort. Flog dann ihr Atem nur so und trug er sie nur so davon und sämtliche Vergleichsmöglichkeiten gleich mit. Lag sie dann umgestülpt und entkernt, ein Maschinenwesen, und die Seele war wo? Ja, wo war sie denn, und war denn überhaupt eine gewesen vor dem Orkan und jemals? Wie sollte denn einer inmitten dieser Raserei etwas fassen oder halten oder überhaupt nur erkennen, wie? Fiel sie schließlich rücklings in die klebrige Masse batteriebetriebener Zeit, schlug sie auf im Brei der gequirlten Kontinuität, paddelte sie mit verbliebener Kraft einen letzten Satz aus sich heraus, wenigsten den, für den aufrechten Stein bestimmten, wollte sie selbst erfinden, noch auf die Schnelle, vor der großen Überschluckung durch die selbstherrlich hetzende Materie siegeswütiger Mensch. Erblickte der letzte Rest Neugier ein Fitzelchen Pause am Rand, warf der letzte Rest Selbst einen winzigen Anker und senkte sich letzten Moments hinterher und hinein und drückte eine Kuhle in den Ort, der vorher nur tosende Bahn. Erwachte dort unten ein Keim, so ein winziger, winziger Keim mitten hinein in ihren gewölbten Leib, barg sie diesen vor allem, für sich und zog einen gültigen Halt.
nochmal lesen und nochmal. das werde ich. aber wow! jetzt ist schon zu sagen: wow! allein der tosende rhythmus, der hineinsogt und in sprachliche neu(ro)momente zur luft kommt, um dann weiter... wow!
AntwortenLöschenWow! zurück und danke für diese spontane Reaktion! Da ging es Dir beim Lesen wie mir beim Schreiben. Das freut mich sehr.
Löschen... der letzte Satz für den aufrechten Stein bestimmten - das klingt in mir nach. Und mehr noch, ein Gedankenrudern im Wortfluss. Wow, kann ich auch nur sagen zu Deinem Text!
AntwortenLöschenVielen Dank, liebe Karin! (Und wie schön, dass es nun doch geklappt hat mit dem Kommentiern. :-))
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