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Samstag, 7. Juli 2012

Frauen, die pfeifen

Hier und da gibt es Frauen, die pfeifen. Auf Grashalmen, auf zwei Fingern, auf Dächern, auf die Etikette ... 
Sie merken sich die selbsterzeugten Töne, die schrillen und schrägen, feinen und vulgären für die Pflichtveranstaltungen - wenn sie zwischen Plüsch und Keramik, Papier und Goldrahmen gemessen schreiten müssen. Ihr heimliches Grinsen schlüpft durch das feinmaschigste Netz, keine Chance für die Ordnungshüter. Hinter deren Rücken pfeifen sie schamlos weiter und verschütten ihr Lachen wie Quellwasser. Am Ende sind sie wund vor Vergnügen. Sie hauchen Luftküsse in die Kurven der perfekt gestylten Fragezeichen und verlassen die Party.
Pfeifend besteigen sie dann ihr selbstgebautes Boot, voller Lust atmen sie den Geruch der noch frischen Farbe: Einen eigenen Zugang zum Meer haben sie sich geschaffen, haben gezimmert, genäht und lackiert, während sie auf Frisuren, Kleider und Maniküre pfiffen. 
Sie fahren stromabwärts und werden nur dort anlegen, wo ihnen unbekannte Farben und Klänge das Ufer säumen.
Können sie denn auch still sein? Und ob! So still wie der Wind, wenn er sich gelegt hat, manchmal für Tage, um anschließend mit neuer Kraft übers Land zu pfeifen.

5 Kommentare:

  1. Schamlos pfeifen und Lachen wie Quellwasser verschütten, ich finde das soo schön.
    Leider kenne ich nur eine Frau, die so ist und das ist die kleine Frau.

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    1. Liebe muetzenfalterin, ich erinnere mich an die Episoden über die kleine Frau, die mochte ich sehr. Vielleicht ist da was bei mir hängen geblieben ...
      Ich kenne auch kaum solche Frauen, habe aber eine in meiner Vorstellung, die mir selbst gar nicht unähnlich ist, fehlt nur etwas mehr Mut und Gelassenheit.
      LG, Iris

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    2. Das hatte ich vermutet und gehofft, das mit der Ähnlichkeit ;-)

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  2. es gibt sie tatsächlich, auch wenn ihr pfeifen nicht immer das lauteste ist.

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