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Freitag, 9. Dezember 2011

Was im Winter würde

Einmal würde einer sein Versprechen halten. Er würde sich Winter nennen und eine Bank mitbringen. Auf diese Bank würde sie sich setzen, still sein und warten. Schnee würde fallen und sich auf ihre Schultern legen wie ein Arm, und sie würde weich werden, zum ersten Mal weich werden unter der Berührung eines Arms und es zum ersten Mal aushalten, weil er ihr nicht die Haut verbrennen würde wie dieser andere Arm, und sie würde sich nicht beugen, zum ersten Mal nicht beugen unter dem Gewicht eines Arms, sondern sich hineinschmiegen, weil er sie nicht erdrücken würde wie dieser andere Arm. Sie würde die Augen schließen und bleiben. Bleiben würde sie unter diesem Arm, der sich um ihre Schultern legen würde wie frisch gefallener Schnee. Sie würde seine Wärme spüren und seine Sanftheit, und sie würde auf dieser Bank sitzen bleiben und still sein im Arm des einen, der sich Winter nennen und sein Versprechen halten würde.

Aber Eva gefiele es so besser: 

Einmal hielte einer sein Versprechen. Sein Name wäre Winter, und er brächte eine Bank. Auf diese Bank setzte sie sich, hielte still und wartete. Schnee fiele und legte sich auf ihre Schultern wie ein Arm, und sie würde weich, zum ersten Mal weich unter der Berührung eines Arms und hielte es zum ersten Mal aus, weil er ihr nicht die Haut verbrennte wie dieser andere Arm, und sie beugte sich nicht, zum ersten Mal beugte sie sich nicht unter dem Gewicht eines Arms, sondern schmiegte sich hinein, weil er sie nicht erdrückte wie dieser andere Arm. Sie schlösse die Augen und bliebe. Bliebe unter diesem Arm, der sich um ihre Schultern legte wie frisch gefallener Schnee. Sie spürte seine Wärme und seine Sanftheit, und sie bliebe auf dieser Bank sitzen und hielte still im Arm des einen, dessen Name Winter wäre und der sein Versprechen hielte.

*grübel*

11 Kommentare:

  1. Ein sehr stimmiges metaphorisches Bild, zart und wärmend. Aber der Konjunktiv mit seinem "würde" stört mich. Was könnte man da tun?

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  2. Nun, wie wäre es damit:

    Einmal hielte einer sein Versprechen. Sein Name wäre Winter, und er brächte eine Bank. Auf diese Bank setzte sie sich, hielte still und wartete. Schnee fiele und legte sich auf ihre Schultern wie ein Arm, und sie würde weich, zum ersten Mal weich unter der Berührung eines Arms und hielte es zum ersten Mal aus, weil er ihr nicht die Haut verbrennte wie dieser andere Arm, und sie beugte sich nicht, zum ersten Mal beugte sie sich nicht unter dem Gewicht eines Arms, sondern schmiegte sich hinein, weil er sie nicht erdrückte wie dieser andere Arm. Sie schlösse die Augen und bliebe. Bliebe unter diesem Arm, der sich um ihre Schultern legte wie frisch gefallener Schnee. Sie spürte seine Wärme und seine Sanftheit, und sie bliebe auf dieser Bank sitzen und hielte still im Arm des einen, dessen Name Winter wäre und der sein Versprechen hielte.

    Hm...

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  3. Ja, gefällt mir besser. Ist eine schwierige Sache mit diesem Konjunktiv. Aber sonst toll.

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  4. Ich weiß noch nicht recht, ich stell mal beides zum Vergleich ein.

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  5. mir gefällt beides. ersteres ist alltäglicher, kantiger. letzteres fühlt sich lyrischer und runder, doch irrealer an.

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  6. Danke, Lene, so empfinde ich es auch. Und ich bin mir noch nicht sicher, was mir lieber ist.

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  7. @Pit: :-) (Es ist "nur" ein Text.)

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